Sie sind einer der ältesten Knabenchöre und gleichzeitig einer der mobilsten. Bereits für die Kapelle von Kaiser Maximilian I. gehörte das Kofferpacken zum täglich Leben. Heute bereisen die Knaben die ganze Welt und schlagen durch ihre Musik Brücken zwischen den Kulturen. Das Tourneejahr 2012 begann für die Chöre in Doha und in den USA. Im April steht Spanien auf dem Reiseplan, anschließend folgen Japan, im Herbst Australien, Neuseeland und Asien. Weiters werden die Stimmen der hochbegabten jungen Sänger heuer noch in Deutschland und England erklingen. Doch damit nicht genug. Jährlich produzieren die Wiener Sängerknaben ein bis zwei CDs. Mit der Aufnahme der Matthäuspassion unter Nikolaus Harnoncourt und der Aufnahme von Mahlers Dritter Symphonie unter Pierre Boulez wurden die Knaben in den letzten Jahren sogar mit einem Grammy ausgezeichnet. Mit Curt Faudons „Silk Road“ entstand eine einzigartige Dokumentation über die Wiener Sängerknaben, die 2009 bei den World Television Awards in Kanada Zweiter in der Kategorie „Dokumentation“ wurde. Neben ca. 80 Auftritten im Jahr pro Sänger müssen die Burschen selbstverständlich auch die Schulbank drücken. Die Wiener Sängerknaben gehen in ein eigenes Gymnasium. Auf dem Lehrplan steht eine fundierte musikalische Ausbildung, die die beste Vorbereitung auf ein Musikstudium darstellt. Damit die Knaben Proben, Konzerte, Schule und Freizeit unter einen Hut bringen, bedarf es eines ausgeklügelten Stundenplans, den die eigene Schule ermöglicht. Es wären wohl keine Burschen, würden nicht auch die Sängerknaben auf den Sportplätzen im Augarten liebend gern Fußball spielen, mit dem Skateboard ihre Kunststücke wagen, schwimmen oder ins Kino gehen. Das Internat im Augartenpalais und das Ferienlager in Kärnten bieten alles, was junge Abenteurerherzen wünschen.
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