Der umgebaute Unimog 1300 wurde für den autarken Betrieb mit einer mehrstufigen Wasseraufbereitung, drei Schlafmöglichkeiten mit Waschgelegenheit und einem Generator für eine Stromlieferung von bis zu 3 KW versehen. Das geringe Platzangebot im LKW stellte die besondere Herausforderung dieses Projektes dar. Um den Anforderungen des Auftraggebers gerecht zu werden, entwickelte das Team von 4wheel24 umfangreiche Detaillösungen auf kleinstem Raum.
Für den Wohnbereich der Besatzung wurden auf etwa 3,5qm neben den zwei Schlafgelegenheiten eine zusätzlich als Schlafgelegenheit nutzbare Sitzbank, ein Tisch und ein Waschbecken integriert. Ebenfalls hier untergebracht ist die Zentrale der Elektroinstallationen mit Spannungswandler, Batterien und Laderegler. Als Stauraum verbaute das Team Kisten auf einem eigens entwickelten Auszugssystem im Fahrzeug. Weiteren Stauraum gewann es durch den ebenfalls selbst entwickelten Dachgepäckträger, der als Tropendach ausgeführt wurde. Hierfür bauten die findigen Konstrukteure das Tropendach über der Fahrerkabine so um, dass die originale militärische Dachluke erhalten werden konnte und weiter indirekt für Belüftung sorgt. Darüber hinaus dient diese jetzt als Dachgepäckträger. Für die Beladung des Dachgepäckträgers und zum Heben des Ersatzrades dient ein für speziell für dieses Projekt gefertigter Kran, der am Heck des Fahrzeugs sitzt.
Im hinteren Teil des Kofferaufbaus befindet sich das eigens für diesen Einsatzzweck entwickelte, mobile Labor. Hier werden die Bodenproben für die optimale Düngungsempfehlung analysiert. Auf kleinstem Raum finden hier alle Utensilien für Probenanalysen und Auswertungen in einem Auszugschubladensystem Platz, das speziell auf die Koffer der Firma Zarges zugeschnitten wurde. Außerdem Teil des Labors sind ein Heißwassergerät für die Erzeugung von kochendem Wasser, ein säurefestes Kunstgranitwaschbecken sowie ein Kompressorkühlschrank. Die Trinkwasseranlage des mobilen Schulungszentrums kann selbst Schmutzwasser aus Tümpeln und Pfützen in Wasser von Laborqualität verwandeln und stellt so Wasser für die Mannschaft auf dem Auto und die Laboranalysen zur Verfügung. Dies gelingt unter anderem mit Hilfe einer Millipore Reinigungsanlage der Firma Merk.
Die versierten Mechaniker des Teams haben das Basisfahrzeug vollständig revidiert. Unter anderem wurde es mit einer neuen Bremsanlage ausgestattet. Außerdem überarbeitete das Team die Einspritzanlage, rüstete einen SEPAR-Kraftstofffilter nach und baute zwei Tanks ein, wodurch sich das Tankvolumen von 130 auf 400l erhöhte. Um den für die Tanks notwendigen Platz zu schaffen, entwickelte das Team eine neue Auspuffanlage. Auf umfassendere Modifikationen im Fahrwerksbereich verzichtete man bewusst, da das für den Militärbetrieb ausgelegte Fahrzeug bereits eine sehr gute Basis bietet. Allerdings wich die originale militärische Bereifung einer Neubereifung mit MT-Profil und verstärkter Tragfähigkeit. Die ursprüngliche Reifengröße von 12.5 R20 blieb jedoch erhalten. An der Stoßstange wurde auf Wunsch der Auftraggeberin eine elektrische Seilwinde mit 6 Tonnen Zugkraft nachgerüstet. Die dafür eigens angefertigte Konstruktion hält Zuglasten von bis zu 8 Tonnen und ist so angelegt, dass sie die Gesamtlänge des Fahrzeuges nicht weiter erhöht.
Neben der technischen Überholung wurde das Fahrzeug auch optisch völlig neu gestaltet und erstrahlt nun in Weiß mit einer Fotodruckfolierung. Auch bei den angebauten Elementen wie Aluriffelblech und verzinkten Teilen achtete das Team auf ein stimmiges Gesamtbild des Fahrzeuges. Weiter verfügt der Unimog nach dem Umbau auch über ein Megaphon, mit dem die Besatzung in den Dörfern auf ihre Schulungen aufmerksam machen kann.
Durch seinen Allradantrieb und die Watfähigkeit soll der 6,5 Tonnen schwere LKW auch abgelegene Dörfer und Gemeinden über schlechte Straßen und bei schlechten Wetterbedingungen erreichen können. So werden der Agronom Daniel Olol und seine Assistentin Marlene Dach ab Februar ihr Wissen an die lokale Bevölkerung weitergeben und so neue Ernährungs- und Anbaukonzepte nach dem Bedarf vor Ort entwickeln.