Bonn. Zwei Millionen Autos wurden durch die Abwrackprämie stillgelegt und den Verwerterbetrieben in Deutschland zur Verschrottung zugeführt. Während die Kapazitäten der Zerlegebetriebe auf rund 500.000 Altfahrzeuge pro Jahr ausgelegt sind, verschaffte ihnen die Abwrackprämie in kürzester Zeit die vierfache Menge.
Da verwundert es nicht, dass der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. berichtet, dass zwar noch nicht alle in Frage kommenden Fahrzeuge verschrottet werden konnten; aber immerhin schon 60 Prozent bis 70 Prozent der Altfahrzeuge gesetzeskonform demontiert, geschreddert und dem Stahlkreislauf wieder zugeführt wurden. Eine Quote also, wenn man die normale Jahresleistung zugrunde legt, die zeige, so der bvse, dass die Branche sich mächtig ins Zeug lege, um die plötzliche Flut an Altfahrzeugen zügig abzuarbeiten.
Als „absurd“ bezeichnete bvse-Sprecher Jörg Lacher dagegen eine Medien-Spekulation, wonach der Grund, dass noch nicht alle Altfahrzeuge verwertet worden seien in der Absicht liege, die stillgelegten Altfahrzeuge bis zum Jahre 2014 zu lagern, da dann die Fahrzeugdaten beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) gelöscht würden, um sie dann neu zuzulassen und als Gebrauchtwagen wieder zu verkaufen.
„Das ist schlichter Unsinn. Die noch nicht verschrotteten Altfahrzeuge werden zügig und ordnungsgemäß verwertet“, versicherte bvse-Sprecher Jörg Lacher. Dass noch nicht alle Altfahrzeuge verwertet seien, liege an der begrenzten Kapazität der Zerlegeanlagen, die auf die plötzliche Altfahrzeugschwemme durch die Abwrack-prämie, nicht eingerichtet gewesen waren. Davon einmal abgesehen: Allein die Vorstellung, dass jemand ein normales Altfahrzeug, das mehr als 12 Jahre alt und schon mindestens vier Jahre stillgelegt sei, noch lukrativ verkaufen könne, zeige wenig Realitätssinn. Zumal nach dieser These ja hunderttausende dieser Altfahrzeuge den Gebrauchtwagenmarkt zeitgleich überschwemmen würden.