Altersvorsorge: Übersichtliche Renteninformationen zur Optimierung der Vorsorgesituation

Von der Riester-Rente über die Lebensversicherung bis hin zur betrieblichen Vorsorge gibt es zahlreiche Produkte der privaten Altersvorsorge. Bei den vielfältigen Möglichkeiten ist es nicht ganz einfach, den Überblick zu behalten. Viele Bürger schrecken bereits beim Gedanken an die zahlreichen Schreiben und Mitteilungen der Banken und Versicherungen zurück und vermeiden eine Auseinandersetzung mit dem Thema private Altersvorsorge. Angesichts der Tatsache, dass im Alter bei den meisten Deutschen von einer Versorgungslücke auszugehen ist, die nicht von der gesetzlichen Rente geschlossen werden kann, besteht jedoch in vielen Fällen Handlungsbedarf.

Im Rahmen einer repräsentativen Umfrage der Goethe-Universität Frankfurt und der Union Investment unter 1.000 volljährigen Bundesbürgern wurde herausgefunden, dass insbesondere die Aufbereitung der Renteninformationen optimiert werden muss, um den Deutschen eine reale Einschätzung ihrer Rentenlücke aufzeigen zu können und sie zum Handeln zu animieren.

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Befragten ihre persönliche Vorsorgesituation dann richtig einschätzen können, wenn Ihnen übersichtlichere und verständlichere Informationen zur Verfügung gestellt würden. Abhilfe könnte eine Übersicht schaffen, die alle Verträge und Anlagen zur Altersvorsorge verständlich darstellt und die Versorgungslücke automatisch ermittelt.

Eine Variante hierfür wäre ein einheitliches Rentenkonto, das eine transparente Dokumentation der staatlichen und auch der privaten Altersvorsorge beinhaltet. In Schweden wird dieses Modell bereits erfolgreich eingesetzt, in Deutschland hingegen ist es unter anderem aufgrund des strengeren Datenschutzes derzeit nicht realisierbar.

Als Ursache für eine nicht ausreichende Absicherung des Ruhestandes teilten 82 Prozent der Befragten mit, dass sie nicht über ausreichend finanzielle Mittel verfügen. Gleich als zweites Hindernis wird die fehlende Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit dem Thema genannt. Den Deutschen mangelt es bei der Einschätzung ihrer Altersvorsorge erfahrungsgemäß jedoch nicht an Fachwissen. Vielmehr wird die eigene Kompetenz in Sachen Vorsorge deutlich unterschätzt.

Auch konkrete Aussagen über den Umfang und das Risiko eines gewählten Anlageproduktes und dessen Auswirkungen auf die Rentenlücke würden bei vielen Anlegern die Entscheidung für eine zusätzliche Absicherung des Ruhestandes erleichtern. 80 Prozent der Deutschen gaben innerhalb der Studie an, dass sie hinsichtlich ihrer Altersvorsorge insbesondere dann aktiv werden würden, wenn konkrete Vergleiche aufgestellt werden. Beispielsweise könnte eine Gegenüberstellung des aktuellen Gehalts mit dem im Rentenalter erwarteten Einkommen Auslöser für ein zunehmendes Sparverhalten der Befragten sein.

Das Vorsorgeverhalten der Bundesbürger ist überwiegend konservativ. Anlageprodukte mit einem höheren Risiko, die eine Versorgungslücke schneller schließen würden, werden von den Befragten nur dann angenommen, wenn sie transparent und leicht verständlich sind. Dabei wird vor allem eine greifbare Darstellung der Rentenlücke bei risikoarmen Sparanlagen als nützlich bewertet, um die Vorteile einer riskanteren Anlage abwägen zu können. Durch das Aufzeigen von Alternativen zur effektiven Reduzierung der Vorsorgelücke sind rund 46 Prozent der Deutschen bereit, ein höheres Anlagerisiko zu akzeptieren.

Eine übersichtlichere Darstellung aller Fördermöglichkeiten zur Altersvorsorge sowie die Aufbereitung der Renteninformationen können einen Impuls zur Verbesserung der Vorsorgesituation auslösen.