Dallas, 03.09.2014. Deutschland steht für erneuerbare
Energien wie kein anderes Land. Doch können wir hierzulande
tatsächlich unabhängig von Öl, Kohle und Gas werden? Der
Ausstieg aus der Kernenergie ist beschlossen und wird
voraussichtlich im Jahr 2023 abgeschlossen sein. Die
Verfeuerung von Öl und Kohle belastet das Klima, soviel steht
fest. Doch alte Kohlekraftwerke und Ölanlagen, welche viel
Kohlendioxyd ausstoßen gibt es kaum noch. Während diese
also relativ verrufen sind, gibt es immer noch effizientere und
klimafreundlichere Gaskraftwerke. „Doch die aktuelle Situation
zwischen Russland und der Ukraine diskreditieren auch diesen
Energieträger“, erklären die Experten der AMTEX Oil & Gas.
Deutschland bezieht rund ein Drittel seines Gases aus
Osteuropa. Bei der enormen Geschwindigkeit, mit der Öko-
Strom in Deutschland zulegt, scheint ein kompletter Ausstieg
aus Kernenergie und fossilen Energieträgern durchaus
realistisch. Im ersten Halbjahr 2014 haben die erneuerbaren
Energien schon 28,5 Prozent des deutschen Strombedarfs
gedeckt. Im ersten Halbjahr 2013 waren es nur 24,6 Prozent –
vor zehn Jahren gerade einmal 9,2 Prozent. Demnach wird
das Ziel der Bundesregierung, den Anteil bis 2020 auf 35
Prozent zu bringen, mehr als übertroffen. Mitte des Jahres
lieferten die erneuerbaren Energiequellen 73,4 Prozent des
benötigten Stroms.
Doch wie die Energieexperten der AMTEX Oil & Gas bestätigen,
haben die erneuerbaren Energien einen nicht unwesentlichen
Nachteil: Sie sind zu stark wetterabhängig. Dieser Umstand
spricht gegen die Komplettversorgung. Deutschland ist
beispielsweise nicht weder sonnenverwöhnt noch konstant
windig, was sich negativ auf den Energieertrag auswirkt.
Parallel müssen also Kohle- und Gaskraftwerke die Hauptlast
der deutschen Stromversorgung tragen. Doch es gibt
Hoffnung. „Für die optimale Nutzung der erneuerbaren
Quellen müssten neben dem weiteren, massiven Aufbau von
Wind- und Solaranlagen, viele Stromspeicher gewährleistet
werden, welche die Schwankungen in der Stromproduktion
ausgleicht“, so die AMTEX-Experten. Entsprechende
Pumpspeicherkraftwerke sind derzeit allerdings noch sehr
teuer.
Ein ganz einfaches, jedoch zu selten bedachtes Problem
besteht in der Tatsache, dass Deutschland selbst nach einer
kompletten Energiewende den Import fossilen Stromes im
Binnenmarkt nicht verhindern kann. „So fließt an den Grenzen
deutscher Ökostrom nach Osten und Westen, im Gegenzug
importieren wir aber Nuklearstrom aus Frankreich und
Kohlestrom aus Osteuropa“, so die Experten der AMTEX Oil &
Gas.