Dallas, 19.08.2014. In den vergangenen Monaten wurden wir
mit den zahlreichen Krisenherde der Welt, wie der Ukraine und
dem Gazastreifen, medial konfrontiert. Doch
erstaunlicherweise haben die Missstände kaum eine Wirkung
auf die Ölpreise. Nur weitergehende Sanktionen könnten die
Logistik am Ölmarkt beeinflussen. Vergangene Woche waren
die Ölpreise moderat gefallen. Händler nannten neue
Lagerdaten aus den USA vom Vortag als Ursache. Ein Barrel
(159 Liter) der Nordseesorte Brent kosteten 106,29 Dollar.
Das waren 22 Cent weniger als am Vortag. Des Weiteren fiel
der Preis für ein Fass der US-Referenzsorte WTI um 63 Cent
auf 99,64 Dollar. Zuletzt hatte US-Rohöl Mitte Juli weniger als
100 Dollar gekostet.
Doch die Krisenherde scheinen nur wenig in Zusammenhang
mit der Entwicklung der Ölpreise zu stehen. Die jüngsten
Verluste seien ein Resultat dessen, dass die amerikanischen
Benzinvorräte in der vergangenen Woche gestiegen seien.
Laut US-Energieministerium käme den Benzinbeständen im
Sommer aufgrund der Ferien- und Reisezeit große
Aufmerksamkeit zu.
„Viele Menschen denken, dass sich beispielsweise die Lage in
Russland direkt auf den Ölmarkt auswirkt“, wissen die
Experten der AMTEX Oil & Gas. „Doch die neuen westlichen
Sanktionen tangieren den Ölpreis derzeit noch nicht, da die
physische Logistik am Ölmarkt erst bei weitergehenden
Sanktionen beeinflusst werden kann.“
Währenddessen hat sich die EU grundsätzlich auf neue
Sanktionen gegen Russland geeinigt, die vornehmlich die
Finanzbranche und die Schwerindustrie betreffen. Die
Sanktionen sind der aktuell einzige Hoffnungsschimmer. Sie
trugen zum Ende der Apartheid bei, auch im Iran zeigen sie
Wirkung. An Russland aber scheinen die Strafmaßnahmen des
Westens abzuprallen.