AMTEX Oil & Gas: Siemens erweitert Schiefergasgeschäft

Dallas, 08.10.2014. Der Siemens- Vorstandsvorsitzende Joe Kaeser hatte
vergangene Woche den Kauf des amerikanischen Ausrüsters für die Öl- und
Gasindustrie Dresser-Rand angekündigt. Kaeser jedoch befürchtet, dass sich das
Geschäft der Branche auch im kommenden Jahr eher flach entwickeln wird.
Siemens will für die die börsennotierte Dresser-Rand 7,6 Milliarden Dollar (5,8
Milliarden Euro) zahlen. „Unabhängig von der Marktentwicklung wird ein
Schiefergasgeschäft den Unternehmenswert von Siemens immens steigern“;
wissen die Experten der AMTEX Oil &Gas.

Joe Kaeser betonte zudem: „Wenn es nach uns gegangen wäre, hätten wir den
Erwerb zu einem anderen Zeitpunkt abgeschlossen, aber es gibt Umstände, die
zwingen zum Handeln.“ Des Weiteren ergänze Dresser-Rand das Öl- und
Gasgeschäft von Siemens sehr gut. Das US-amerikanische
Maschinenbauunternehmen stand es schon seit mindestens drei Jahren auf der
Kaufliste ganz oben.

Doch in den letzten Wochen geriet Siemens unter Druck: Neben dem
amerikanischen Rivalen General Electric (GE) hatte auch die schweizerische Sulzer
AG Interesse gezeigt und war mit Dresser-Rand bereits im Gespräch. Kaeser
dementierte die Annahme, es hätte sich um einen Adhoc-Kauf gehandelt, um den
Deal nicht zu gefährden. Mit 83 Dollar je Aktie ist der Preisaufschlag von 37,4
Prozent seit Bekanntwerden von Übernahmespekulationen Mitte Juli jedoch
beträchtlich. „Die offen ausgetragene Diskussion über den Kauf von Dresser-Rand
feuern den Markt zusätzlich an“, erklären die Energieexperten der AMTEX. Joe
Kaeser rechnet mit einem Abschluss bis Mitte 2015, nach Zustimmung der
Aktionäre und der Kartellbehörden. Dresser-Rand setzte in 2013 2,3 Milliarden
Euro (3 Milliarden Dollar) um und erzielte eine operative Rendite von 10,6 Prozent.
„Mit so einem erfolgreichen Zukauf kommt Siemens im Geschäft mit der Öl- und
Gasindustrie beachtlich voran“, so die AMTEX-Experten.

Der Grundstein zum Vorstoß in eine wichtige Prozessindustrie, in der es um Öl-
und Gasförderung, Gasverflüssigung und Raffinerien geht, ist nun gelegt: Während
Siemens bislang fast nur in Europa vertreten war, deckt Dresser-Rand den
wichtigsten Markt Nordamerika ab. Aus der Fusion zwischen Siemens und Dresser-
Rand ergibt sich ein Umsatz von rund 7,5 Milliarden Euro.