AMTEX Oil & Gas: US-amerikanisches Öl für die Welt?

Dallas, 10.09.2014. Das amerikanische Exportverbot für Rohöl wird ausschließlich
in Einzelfällen für Transporte nach Kanada gelockert. Doch die Ölindustrie will
mehr Öl in die Welt verkaufen und zwar möglichst normales Rohöl, statt
Kondensate. „Seit den 70er-Jahren hat sich vieles verändert“, erklären die
Energieexperten der AMTEX Oil & Gas. „Die USA haben durch das Fracking Öl im
Überfluss und können dementsprechend planen.“ Indem Wasser und Chemikalien
in Gesteinsschichten gepresst werden, werden Gas und festsitzendes Öl („Tight
Oil“) zum Vorschein gebracht. Die USA fördern derzeit mehr als acht Millionen
Barrel Öl pro Tag, was einem Anstieg von 55 Prozent in fünf Jahren entspricht. Das
Land hat inzwischen sogar Russland und Saudi-Arabien überholt und ist zum
ersten Mal der größte Energieproduzent der Welt geworden. Es importiert zwar
noch immer Öl, aber der Anteil des ausländischen Öls am Gesamtverbrauch ist auf
ein Drittel gesunken. So gering war er zuletzt 1985.

„Vor der Tight-Oil-Revolution gingen Analysten von einem Rückgang der
Ölversorgung aus. Der Boom war eine positive Überraschung, “ so die AMTEX-
Experten weiter. Die Ölmärkte stehen also vor einer Umgestaltung: Während sich
die Handelsströme verändern werden, müssen sich die Opec-Länder neue
Abnehmer für ihr Öl und Gas suchen. „Stark betroffen wären Länder wie Saudi-
Arabien oder Venezuela, welche bislang Hauptexporteure für die USA darstellten.“

Große Konzerne wie Exxon-Mobil sprechen sich schon seit Monaten mit
zunehmender Lautstärke für ein Ende des Exportbanns aus. Jetzt hat sich eine
Gruppe aus mindestens zehn Ölkonzernen zusammengeschlossen, um bei der
Regierung in Washington dafür zu kämpfen, darunter die Marathon Oil, Conoco-
Phillips, Hess, Continental Resources und Pioneer Natural Resources.
„Rohölexporte werden die Investitionen in die Öl- und Gasförderung ankurbeln,
Arbeitsplätze schaffen, die Handelsbilanz verbessern und dem Land noch weitere
wirtschaftliche Vorteile bringen“.

Laut AMTEX haben die USA traditionell ein Handelsdefizit: Sie importieren mehr,
als sie exportieren. Der neue Öl- und Gasreichtum hat die heimische Wirtschaft
kräftig angekurbelt und Tausende Arbeitsplätze geschaffen. Zudem siedeln sich
neue Fabriken wegen der billigen Energiepreise in den USA an.