Es kann nur besser werden, nachdem die SPD Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten nominiert hat. Doch dafür muss dem Regierungschef und seiner Partei mehr einfallen, als die Geschlossenheit der Sozialdemokratie anzumahnen, Zuversicht zu verbreiten und sich für eine Reform der Schuldenbremse starkzumachen. Schließlich ist nicht nur die Stimmung in den eigenen Reihen nach der verstolperten Kür im Keller, sondern auch die des Wahlvolks, wie die fast 20 Prozentpunkte Rückstand auf Herausforderer Friedrich Merz und dessen CDU zeigen. Mit Respekt und ein paar Versprechen für einen besseren Mindestlohn wie beim letzten Mal werden Scholz und die Seinen das Ruder nicht herumreißen. Zu sehr wird Scholz für das Hickhack in der Ampel in den vergangenen Monaten verantwortlich gemacht, das die Erfolge wie die gemeisterte Energiekrise überstrahlt. Scholz hat die bestellte Führung zu selten geliefert. Daran ändert auch der Rauswurf von Christian Lindner nichts.
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