AOK: Neun von zehn Erkrankungen an Dickdarmkrebs durch Vorsorge vermeidbar / Neuer AOK-Facharztvertr

Dem Ziel, die ärztliche Versorgung bei
Magen-Darm-Erkrankungen in Baden-Württemberg zu verbessern, sind AOK,
MEDI, der Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen e. V.
(BNG) und der Berufsverband Niedergelassener Fachärztlich Tätiger
Internisten e. V. (BNFI) in Baden-Württemberg jetzt gemeinsam einen
großen Schritt näher gekommen: „Der neue Gastrovertrag ist nach dem
Kardiologievertrag der zweite in einer Reihe weiterer, noch folgender
Facharztverträge. Die Betonung liegt erneut auf der engen Verzahnung
mit dem bestehenden AOK-Hausarztprogramm. Denn das Zusammenspiel von
Haus- und Facharzt ist der Erfolgsgarant für alle unsere
Vertragsaktivitäten in diesem Feld“, sagt Dr. Rolf Hoberg,
Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg am Freitag (09. Juli 2010) in
Stuttgart. Dabei lasse sich seine Kasse auch nicht von jüngsten
Ankündigungen aus der Politik irritieren.

Zwei Vorteile wird der Patient laut Hoberg bald schon im
Wartezimmer und in der Apotheke unmittelbar spüren: „Wer am
AOK-Facharztprogramm teilnimmt, wird spätestens 14 Tage nach
Anmeldung, in dringenden Fällen schon innerhalb von drei Tagen, einen
Termin beim Gastroenterologen erhalten. Außerdem entfällt die
Zuzahlung für darmreinigende Medikamente und auch für viele andere
Arzneimittel, zu denen die AOK Rabattverträge abgeschlossen hat.“
Bevor es jedoch soweit ist, sei unmittelbar nach der
Vertragsunterschrift am Donnerstag (08. Juli) jetzt die Einschreibung
der Gastroenterologen im Lande an der Reihe. AOK-Versicherte, so
rechnet der AOK-Chef, können sich dann ab August einschreiben.

„Der Vertrag stellt hohe Qualitätsanforderungen an die
teilnehmenden Gastroenterologen. So ist unter anderem große Erfahrung
durch eine vorgeschriebene Mindestanzahl von 600 Endoskopien pro Jahr
Voraussetzung für die Vertragsteilnahme wie auch eine technisch
hochwertige Ausstattung der Praxis“, so Hoberg weiter.

Für Dr. med. Jürgen Merkt, Gastroenterologe und Vorsitzender des
BNG, zahlt sich der Vertrag für AOK-Versicherte doppelt aus. „Durch
die hohen Anforderungen an den Arzt können einerseits Patienten
sicher sein, bestmöglichst behandelt zu werden. Mit dem angemessenen
Honorar für den teilnehmenden Gastroenterologen kann andererseits die
dringend notwendige wohnortnahe Infrastruktur mit niedergelassenen
Praxen im Lande gesichert werden.“

Der neue Vertrag komme zur rechten Zeit, denn immer noch sterben
in Baden-Württemberg unnötigerweise jährlich über 3.200 Menschen an
Darmkrebs. Merkt: „Neun von zehn Erkrankungen an Dickdarmkrebs können
durch eine Polypenentfernung vermieden werden. Es müssen deshalb mehr
Versicherte eine Vorsorge-Darmspiegelung, die sogenannte Koloskopie,
nutzen. Der Gastroenterologievertrag schafft nun die qualifizierte
Infrastruktur, um unser Hauptproblem, den Dickdarmkrebs, endlich noch
effektiver bekämpfen zu können.“

Merkt begrüßt es deshalb auch ganz besonders, dass die AOK die im
Facharztprogramm eingeschriebenen Versicherten über ein
Hinweisschreiben verstärkt zu Vorsorgeuntersuchungen motivieren wird.
Angst vor der Untersuchung braucht laut Merkt niemand zu haben: „Die
teilnehmenden Gastroenterologen garantieren durch ihre große
Erfahrung eine schmerzlose Untersuchung.“

Die AOK Baden-Württemberg versichert mehr als 3,7 Millionen
Menschen und zahlt rund 11 Milliarden Euro pro Jahr an Leistungen in
der Kranken- und Pflegeversicherung.

Weitere Informationen zur AOK Baden-Württemberg im Internet unter:
www.aok-bw.de

Pressekontakt:
Pressestelle der AOK Baden-Württemberg
Sascha Kirmeß
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