„Arbeitszeugnisse sind als Referenz in den Bewerbungsunterlagen noch notwendig, verlieren aber immer weiter an Gewicht und Glaubwürdigkeit. Wer sich als Bewerber heute positiv abheben möchte, dem empfehlen wir, ehemalige Arbeitgeber als Referenzen mit Telefonnummer und E-Mail-Adresse in den Bewerbungsunterlagen anzugeben. Selbstverständlich müssen diese vorher um Erlaubnis gebeten werden. Darüber hinaus sollten Bewerber sicher stellen, dass der Referenzgeber ihnen tatsächlich wohl gesonnen ist“, so Selbach.
Idealbesetzung Ideale Referenzgeber sind die Unterzeichner von Zeugnissen: direkte Vorgesetzte, Personalchefs oder Geschäftsführer – je höher in der Hierarchie, desto beeindruckender. Darüber hinaus gilt: Je enger das Vertrauensverhältnis, desto sicherer werden die Bewerber auch vor dem potenziellen Arbeitgeber gelobt. In beruflichen Netzwerken wie Xing und LinkedIn ist es inzwischen sogar üblich, dass auch Kollegen oder gar Mitarbeiter eine Referenz abgeben. Der Referenzgeber sollte mit vollem Namen, seiner (damaligen) Position und im besten Fall mit Telefonnummer und/oder E-Mail-Adresse erscheinen, je nachdem womit er im Vorfeld einverstanden war.
Platzierung In der Regel sind zwei bis drei Referenzen ausreichend. Wo diese dann in den Bewerbungsunterlagen auftauchen, ist ein wenig Geschmacksache – entweder werden sie zu der jeweiligen beruflichen Station, auf die letzte Lebenslaufseite oder auf ein separates Blatt geschrieben, das noch vor den Arbeitszeugnissen erscheint. „Diese Variante hat den Vorteil, dass sie am meisten ins Auge fällt und den Lebenslauf nicht überfrachtet. Wer sich traut, kann auch ein lobendes Zitat des Referenzgebers dazusetzen“, rät Selbach.
Ersatzfunktion Kurz- und mittelfristig ersetzen persönliche Referenzen Arbeitszeugnisse wohl nicht, aber zumindest langfristig werden sie auch im deutschsprachigen Raum immer interessanter. Denn die Nachfragen/Anrufe von Personalern bei vorherigen Arbeitgebern nehmen eindeutig zu. Bei Bewerbern, die vorher selbständig oder im Ausland tätig waren – wo Zeugnisse also nicht unbedingt üblich sind – nehmen sie sogar heute schon die Stellung von Arbeitszeugnissen ein. In jedem Fall sind sie eine gute Ergänzung und Aufwertung einer jeden Bewerbung.