Die Anregungen für seine farbenfrohen und fantasievollen Kunstwerke nimmt der Designer und Hochschullehrer aus verschiedenen Kunstepochen. Besonders der Barock des 17. und 18. Jahrhunderts hat es ihm angetan – damals waren zum Beispiel Blumenmotive sehr beliebt, was Pohl als Motiv gerne aufgreift. Das wiederum passt perfekt zum Umfeld, in dem seine Arbeiten zu sehen sind, dem Jagdschloss Clemenswerth; das wurde von 1737 an nach Plänen des berühmten Barockarchitekten Johann Conrad Schlaun errichtet. Bauherr war der Kurfürst und Erzbischof von Köln, Clemens August. Der wurde auch „Herr der fünf Kirchen“ genannt, denn er besaß auch die Bischofsstühle von Paderborn, Münster, Hildesheim und Osnabrück und war damit eine der einflussreichsten Personen seiner Zeit. Das Jagdschloss ist umringt von acht Pavillons, in denen verschiedene Ausstellungen zu den Themen barocke Jagd, Clemens August und Deutscher Orden, Porzellan, Straßburger Fayencen und moderne zeitgenössische Keramik zu sehen sind.
Pohl kann allerdings viel mehr als Barock: Auch andere Richtungen wie Jugendstil und Pop Art beeinflussen seine Kunstwerke: „Ich wechsel sehr gerne Themenstellung, Technik und Stil, weil mir das spannender erscheint“, erklärt der Künstler die große Vielfalt seiner Kunstwerke.
Pohl, der 1943 in Leverkusen geboren wurde, kam durch einen tschechischen Freund auf die Idee, Kunstwerke aus Glas herzustellen. Bis heute werden seine Entwürfe größtenteils von Glasbläsern in Novy Bor in Tschechien angefertigt. Pohl: „Man muss schon etwas von Glas und seinen Eigenschaften wissen, wenn man Entwürfe für die Formen und Farben macht. Für die handwerkliche Umsetzung braucht es aber ausgebildete Fachleute.“