Badische Neueste Nachrichten: Attacken auf Botschaften

Es ist ein Flächenbrand in der islamischen Welt:
Die tödliche Attacke auf das US-Konsulat in Bengasi war nur der
Anfang. Inzwischen gehen in vielen Ländern im Nahen und Mittleren
Osten Botschaften in Flammen auf. Während der Papst bei seinem Besuch
im Libanon für Frieden in der Region wirbt, zündeln Demonstranten in
Beirut und in den Nachbarländern. Auch Deutschland ist inzwischen zum
Ziel des gewalttätigen Protests geworden. Im Sudan wurde das
Botschaftsgebäude niedergebrannt. Und auch die Auslandsvertretungen
anderer westlicher Staaten wurden zum Ziel des aufgebrachten Mobs.
Der Produzent des im Internet kursierenden Mohammed-Videos hat ganze
Arbeit geleistet. Die Schmähung des Propheten war die Initialzündung
für die Gewaltexzesse, die immer mehr Menschenleben fordern. Die
Empörung über die in einer dänischen Zeitung veröffentlichten
Mohammed-Karikaturen hatte vor nicht allzu langer Zeit schon einmal
für einen wochenlangen Aufstand gesorgt. Auch damals zog der Mob
durch die Straßen und nahm westliche Einrichtungen aufs Korn. Der
Produzent des miesen Videos wusste also durchaus, was er tat. In den
Zeiten des Internets war klar, dass es nicht lange dauern würde, bis
der Schmäh-Streifen millionenfach angeklickt wurde. Der amerikanische
Botschafter in Libyen hat den unsäglichen Video-Dreh bereits mit dem
Leben bezahlt. Anstatt zu differenzieren, setzt die aufgebrachte
Menge in der arabischen Welt das Video und die amerikanische Politik
gleich. Die neu gewonnene Freiheit schlägt um in blinden Hass. Die
Fundamentalisten in den jeweiligen arabischen Ländern schüren das
Feuer, um ihr eigenes Süppchen zu kochen. Mit anti-amerikanischer
Stimmungsmache lässt sich bestens von eigenen, hausgemachten
Problemen ablenken. Al Qaida reibt sich die Hände. Für
Terror-Nachwuchs ist bestens gesorgt.

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Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
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