Badische Neueste Nachrichten: Der Drang nach Freiheit

Lupenreine Demokraten sehen anders aus: Mit
allen Mitteln versucht der russische Präsident Wladimir Putin die
Opposition mundtot zu machen. Erst wurden die Strafen für die
Teilnahme an nicht genehmigten Demonstrationen drastisch erhöht, dann
setzte die Staatsmacht mit Hausdurchsuchungen bei Regimekritikern
nochmals die Daumenschrauben an. Anstatt sich fair mit den Argumenten
der Opposition auseinanderzusetzen, setzen Putin und sein
Regierungschef Medwedew auf Repression. Die Sowjet-Zeit lässt grüßen.
Allen Beobachtern ist klar, dass die Staatsführung entscheidet,
welcher Protestzug genehm ist und welcher nicht. Eine gerichtliche
Nachprüfung nach westlichen Kriterien wird es nicht geben. Wer allen
Mut aufbietet und trotz der Drohungen auf die Straße geht, wird in
Zukunft mit drakonischen Strafen rechnen müssen. Putin & Co. wollen
Ruhe auf den Straßen – aber Grabesstille wird nicht einkehren, dafür
haben die Demonstranten schon zu viel erduldet. Mit Gummiknüppeln und
Gefängnisaufenthalten lässt sich der Drang nach Freiheit nicht mehr
eindämmen. Das Herz der Freiheit schlägt weiter – trotz aller
Razzien. Das harte Vorgehen der Staatsmacht wird die Protestbewegung
höchstens weiter radikalisieren und damit genau das Gegenteil von dem
bewirken, was sich Putin erhofft. Gerne verweist der Kremlchef
darauf, dass alles genau nach den Buchstaben des Gesetzes erfolgt.
Nur gibt Putin selbst die Marschrichtung vor. In Gesetzestexte wird
gegossen, was ihm gefällt.

Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de