Außer Spesen nichts gewesen: Noch bevor der
Umweltgipfel in Rio de Janeiro offiziell begonnen hat, hängt der
Haussegen schief. Industrie- und Entwicklungsländer werfen sich
gegenseitig Konzeptionslosigkeit vor und schieben sich den Schwarzen
Peter zu. Seit zwei Jahrzehnten wird auf UN-Gipfeltreffen für mehr
Umweltschutz und den Erhalt der natürlichen Ressourcen getrommelt.
Nur die sichtbaren Erfolge bleiben aus. Mit einer UN-Bürokratie, die
sich selbst verwaltet, ist dem Schutz der Natur wenig gedient.
Medienwirksame Schlagworte streuen den Beobachtern Sand in die Augen.
Aber wenn es ums Eingemachte geht, bremsen sowohl die
Industriestaaten als auch die Entwicklungsländer. In Brasilien etwa,
dem Gastgeber des diesjährigen UN-Gipfels, geht die Abholzung des
Amazonas-Urwalds ungebremst weiter. In Deutschland wird die
Energiewende dafür sorgen, dass am Ende mehr Kohlekraftwerke in
Betrieb gehen werden – mit all den negativen Folgen für die
Umweltbilanz. US-Präsident Obama hat seine Teilnahme am Treffen an
der Copacabana abgesagt, weil er es sich im anstehenden Wahlkampf
nicht mit der heimischen Industrie verderben will. Bundeskanzlerin
Angela Merkel muss den Euro retten, da bleibt für die Rettung der
Welt keine Zeit.
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