Nicht nur auf dem afrikanischen Kontinent
schlägt China seine Pflöcke ein. Um die Rohstoff-Versorgung des
Riesenreiches dauerhaft zu sichern, sieht Peking dabei gelassen über
Menschenrechtsverletzungen hinweg. Auch in Zentralasien bringt sich
Peking immer mehr als Ordnungsmacht in Stellung. Vor der eigenen
Haustür setzt China auf Stabilität. Dem Nachbarland Tadschikistan
sichert Peking nicht nur großzügige Entwicklungshilfe-Zahlungen zu,
sondern es verspricht auch günstige Kredite, um den Aufbau des Landes
voranzutreiben. Das Gleiche gilt für Afghanistan, das nach dem Abzug
der Isaf-Truppen nicht einem Machtvakuum überlassen werden soll.
Mahnende Worte gibt es auch für Teheran. Die Krise um das
Atomprogramm soll nicht am Ende zu einem Waffengang führen, der die
gesamte Region erschüttern würde. Peking verspricht, eine
konstruktive Rolle bei der Lösung der regionalen Konflikte zu
spielen. Die Führung in Teheran solle einen pragmatischen Ansatz
wählen, um den Streit um Atomwaffen beizulegen. Beim alljährlichen
Gipfeltreffen des Shanghai-Kooperationsrates machte Peking jetzt
deutlich, wer derzeit in der Mitte Asiens das Sagen hat. Immer
häufiger mischt sich China in internationale Fragen ein, wenn es
eigene Machtinteressen tangiert sieht. China zeigt sich gerne als
vertrauenswürdiger Freund und Nachbar, dem das Wohl der Nachbarn am
Herzen liegt. Das Säbelrasseln Richtung Taiwan zeigt allerdings, dass
es nicht nur um freundliche Worte geht. Im chinesischen Meer wird mit
harten Bandagen um die Aufteilung von hoch ergiebigen Erdöl- und
Erdgas-Lagerstätten gerungen. Säbelrasseln und Drohungen gehören hier
zum Geschäft.
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Klaus Gaßner
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