Gleich zwei gute Nachrichten zum Wochenende: Für
den viel zu lange blockierten Rastatter Bahntunnel macht die
Bundesregierung 700 Millionen Euro locker, zudem bleibt die Region im
Flugverkehr an Hamburg angeschlossen. Beide Botschaften sorgen beim
Blick in die Zukunft für Optimismus – in den Zeiten der Euro-Krise
ein selten gewordener Gefühlszustand. Dass die Bahn beim
viergleisigen Ausbau der Rheintalstrecke aufs Tempo drückt und dabei
auch die sehr, sehr teure Beseitigung des Rastatter Nadelöhrs in
Angriff nimmt, hätte vor zwei Jahren kein einigermaßen vernünftiger
Politiker vorherzusagen gewagt. Damals stand die berechtigte Sorge im
Vordergrund, das Milliardenprojekt Stuttgart 21 könnte die
notwendigen Investitionen für die Strecke Karlsruhe – Basel auf Jahre
hinaus blockieren. Doch die Proteste aus der Rheinschiene haben
Wirkung gezeigt: bei der Bahn, beim Land und beim Bund. Nun kann die
Region fest mit dem riesigen Infrastrukturprojekt rechnen. Für die
heimische Bauwirtschaft bedeutet dies eine Sicherung von
Arbeitsplätzen. Die Bevölkerung in der Region kann sich darauf
freuen, nach der TGV-Hochgeschwindigkeitsverbindung in Richtung Paris
und Marseille eines nicht allzu fernen Tages auch die Schweiz und
Italien wesentlich schneller mit dem Zug zu erreichen. Karlsruhe
profitiert also zunehmend von seiner zentralen Lage im Schnittpunkt
der zwei großen europäischen Bahn-Magistralen. Apropos
Verkehrsanbindung: Der schnelle Ersatz für die Hamburg-Linie am
Baden-Airport nach dem angekündigten Ausstieg von Air Berlin ist
ebenfalls ein wichtiges Signal. Das Interesse von gleich zwei
Fluggesellschaften beweist, dass sich die Region im Aufwind befindet.
Auch der Blick auf die Fernstraßen fällt größtenteils positiv aus:
Neben dem äußerst zügigen Ausbau der Rheintalautobahn zwischen
Baden-Baden und Offenburg machen sich vor allem die Baufortschritte
entlang der A 8 nach Stuttgart in deutlich kürzeren Fahrtzeiten und
weniger Staus bemerkbar. Die Landeshauptstadt ist spürbar näher an
den Großraum Karlsruhe/Pforzheim gerückt. Ungelöst bleibt dagegen das
Problem einer zweiten Rheinbrücke bei Karlsruhe. Bewegung in diese
Frage könnte nach der Karlsruher OB-Wahl kommen. Parallel zum Wechsel
an der politischen Spitze im Oberzentrum wird im nächsten Frühjahr
auch ein neuer IHK-Präsident sein Amt antreten. Damit werden die zwei
mächtigsten Positionen in der Regionalpolitik gleichzeitig neu
besetzt. Die Zeichen stehen auf Aufbruch.
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Klaus Gaßner
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