Mit dem Satz gibt es drei Probleme. Erstens: Es bleibt völlig offen, welche Werte die CDU meint. Die Werte des Grundgesetzes? Die Werte des christlich-konservativen Milieus? Die Werte der CDU unter Friedrich Merz? Zweitens: Parteien, die Volksparteien sein wollen, sollten gerade in ihrem Grundsatzprogramm Einladungen aussprechen und nicht ganze Religionsgemeinschaften offen mit Ausladung drohen. Drittens: Zu Deutschland gehört grundsätzlich jeder, der hier rechtmäßig lebt. Solange er sich an Recht und Gesetz hält und auch seine Kinder in diesem Sinn erzieht, ist es in einem liberalen Staat schwer, persönliche Wertvorstellungen zur Voraussetzung von Zugehörigkeit zu machen. Mit anderen Worten: Auch der Rechtsextremist, der davon träumt, das demokratische Deutschland abzuschaffen, gehört (leider) zu Deutschland.
Zum Glück haben sie es selbst gemerkt. Kaum war der Satz draußen, hagelte es Kritik aus liberalen Unionskreisen. Jetzt hat Merz einen neuen Satz: „Ein Islam, der unsere Werte nicht teilt und unsere freiheitliche Gesellschaft ablehnt, gehört nicht zu Deutschland.“ Er ist konkreter – und beschreibt ein vernünftiges politisches Programm: Der Staat kann und muss einem solchen Islam die Förderung entziehen.
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