Berliner Zeitung: Zur Doppelrolle von Matthias Platzeck als Ministerpräsident und BER-Aufseher:

Natürlich bieten die Lage am Bau wie die
Vorgeschichte Platzecks auch Chancen. Auf einen Erfolg des Flughafens
würden derzeit nur Hasardeure wetten. Auf Platzeck ruhen Hoffnungen,
aber keine Heilserwartungen wie 2005 in der SPD. Dennoch: Indem er
die Ämter als Chefaufseher und Regierungschef zu kombinieren
versucht, läuft er Gefahr, beide nicht hinreichend auszufüllen. Hier
liegt das Hauptrisiko, nicht in seinem bisherigen Wirken im
Aufsichtsrat, der das Kontrollieren vergaß. Wer wie Platzeck auf die
politische Oberhoheit beim Flughafenbau pocht, muss bereit sein,
dafür einen politischen Preis zu zahlen. In Brandenburg hätte die
SPD, anders als in Berlin, sogar einen Nachfolger als
Ministerpräsident aufzubieten. Ganz oder gar nicht – dem Flughafen
wäre so am besten gedient.

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