Der Kreml will keine Annexion. Er will vielmehr
das, was er fordert: Eine Föderalisierung der Ukraine – und zwar
nicht in ferner Zukunft, sondern sofort, noch vor den
Präsidentschaftswahlen. Für deutsche Ohren hat Föderalismus einen
freundlichen Klang. Aber für ukrainische Ohren ist das anders. Es
gibt im postsowjetischen Raum kaum Beispiele für funktionierenden
Föderalismus. Entweder steht er nur auf dem Papier, oder die
Föderation ist längst zerbrochen, oder aber die Zentralmacht ist
lahmgelegt. In Kiew ist man sehr wohl zur Dezentralisierung bereit,
nicht aber zum Gewähren von Staatlichkeit, wie sie in Donezk
gefordert wird.
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