Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kehrt von seiner Europatour nicht mit leeren Händen heim. Die Verbündeten in London, Paris und Berlin haben die solidarischen Worte für die von Russland überfallene Ukraine mit zusätzlichen Versprechen auf Waffenlieferungen ergänzt. Dennoch wird Selenskyj nicht zufrieden sein. Nicht nur weil er immer noch nicht die Erlaubnis bekommen hat, weitreichende Waffen gegen Ziele auf russischem Territorium einsetzen zu dürfen. Sondern auch, weil seine Visiten deutlich gemacht haben, dass die Aufmerksamkeit bei den europäischen Verbündeten für die dringliche militärische Lage der ukrainischen Armee schwindet. Ähnliches gilt für die USA, dem wichtigsten Verbündeten Kiews. Daran hat auch Selenskyjs \“Siegesplan\“ mit \“Schritten zum Frieden\“, um Russland \“zum Frieden zu zwingen\“, nichts geändert. Solche Worte mögen all jene erfreuen, die Verhandlungen fordern. Doch noch ist völlig unklar, wie der Wladimir Putin zum Einlenken gebracht werden kann.
Pressekontakt:
Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222
Original-Content von: Frankfurter Rundschau, übermittelt durch news aktuell
Weitere Artikel zum Thema:
Selenskyjs SisyphusarbeitDer ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird sich während seiner US-Reise wohl mit kleinen Erfolgen zufriedengeben müssen. Sein Siegesplan wird kaum dazu beitragen, die westlichen Verbündeten dazu zu bewegen, schneller Waffen zu liefern und Kiew zu erlauben, sie auch auf russischem Territorium einzusetzen. Doch mit der Visite bringt Selenskyj den Krieg gegen sein Land zurück in die Schlagzeilen bei den kriegsmüden Alliierten. Die Treffen mit US-Präsident ...
Worte reichen nichtDer ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg versuchen mit Symbolen und Worten die Stimmung in der Ukraine aufzuhellen und von den schlechten Nachrichten von der Front abzulenken. Deshalb besuchte Stoltenberg überraschend Kiew und sagte, das Land sei noch nicht verloren. Und Selenskyj pries mit vielen Worten das Sicherheitsabkommen mit den USA, das es noch nicht gibt. Bei so viel Wortgeklingel ahnt man, wie schlecht es militärisch l&...
Lage der Ukraine und Europas: Hört Selenskyj zu!(...) Es zeichnet sich ab: Unterstützung für die Ukraine wird kein Gewinnerthema in den anstehenden Wahlkämpfen sein. Das ist auch eine Variante von der Banalität des Bösen. Eine andere war am Dienstag im Deutschen Bundestag zu besichtigen. Am ganz rechten Rand des Plenarsaals blieben am Dienstag fast alle blauen Sessel leer und am linken Rand ebenfalls einige. Der AfD-Fraktionsvorstand hatte seinen Abgeordneten empfohlen, Selenskyjs Rede fernzubleiben und so uneins sic...
Frankfurter Rundschau: Pressestimme zu Russland-SanktionenDie Frankfurter Rundschau kommentiert die Sanktionen gegen Russland: Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko unternimmt einen weiteren Anlauf zu Gesprächen mit Russland. Dass er dabei den weißrussischen Diktator Alexander Lukaschenko ins Boot holen will, zeigt, wie hoffnungslos die Lage ist. Die Tragödie von Flug MH 17 hat nichts an der ukrainischen Tragödie geändert - mit der Ausnahme, dass Europa und die USA endlich zu Sanktionen greifen, die diesen N...
Überfällige WendeEndlich erlaubt die Ampelregierung der Ukraine, deutsche Waffen gegen Ziele in Russland einzusetzen. Berlin und Washington passen damit ihre bisherige Strategie an das Kriegsgeschehen an, damit die ukrainische Armee im Kampf um Charkiw unweit zur Grenze die russischen Einheiten im Aufmarschgebiet auf deren Territorium angreifen kann. Die beiden westlichen Verbündeten lassen sich offensichtlich von den teils wirren Drohungen des Autokraten Wladimir Putin nicht mehr so sehr beeindrucken, blei...