Konstanz, 11.12.2014. Eine derart deutliche Ansage der Schweizer Bevölkerung
hatten selbst Fachleute nicht erwartet. In einem Memorandum war diese
aufgefordert zu entscheiden, ob die Schweizer Notenbank (SNB) künftig 20
Prozent ihrer Währungsreserven als Gold vorrätig halten muss. „Dies hätte
faktisch eine Goldbesicherung des Schweizer Franken bedeutet“, erläutern die
Experten von Canada Gold Trust.
„Dabei haben sich die Schweizer überhaupt nicht gegen Gold als Anlage und
Absicherung ausgesprochen, das war nie ein Thema in der Diskussion. Aber
vorschreiben lassen, wollen sich die Schweizer ihre Entscheidungen auch nicht“, so
die Goldspezialisten von Canada Gold Trust weiter. Wie die deutsche Bevölkerung
halten auch viele Schweizer Gold in ihren Depots. Sei es in physischer Form wie
auch als Derivate. Dennoch sagten 77 Prozent „nein“ zum Zwang an die SNB, die
gleichzeitig auch Zentralbankfunktionen hat. Zumindest deshalb wird sie nun keine
1750 Tonnen zukaufen müssen. Ob sie es dennoch tut, zumindest teilweise,
obliegt weiterhin den Entscheidungen des Vorstands.
Vor der Entscheidung hatten dabei viele Marktteilnehmer auf
Goldpreissteigerungen spekuliert. „In der Folge kam es kurz nach der Bekanntgabe
des Ergebnisses zu Turbulenzen“, so Canada Gold Trust. Interessanterweise lag der
Goldpreis aber bereits am Abend über dem Wert des Vortags. Und diese
Entwicklung geht offenbar weiter. So stieg der Preis am 1.12. auf über 1210 US-
Dollar je Feinunze Gold. Nach wie vor befürchten Investoren nämlich
konjunkturelle Probleme in Europa und Asien mit den entsprechenden
geldmarktpolitischen Folgen. Beispielsweise hat die US-Ratingagentur Moody’s
gerade eine Senkung der Bonitätsstärke Japans vorgenommen. Und da gelte Gold
weiterhin als sichere Anlage.
Zwei weitere Gründe werden von Goldexperten genannt: Die magische
Preisuntergrenze von 1180 US-Dollar je Feinunze habe zu Anschlusskäufen geführt.
Zudem hob Indien, der weltweit zweitgrößte Produzent von Gold, seine
Importbeschränkungen auf. Der Weg der Inder zum so geliebten Gold ist also
wieder frei. „Schließlich hat das Memorandum aber noch eines gezeigt: Gold ist
als „Währung“ äußerst stabil, hat sogar das negierende Ergebnis des
Memorandums gut absorbiert“, fassen die Fachleute von Canada Gold Trust
zusammen. Wenn das mal keine Argumente sind.