Am vergangenen Wochenende trafen sich Vertreter
der Imker-/Landesverbände des Deutschen Imkerbundes e. V. (D.I.B.) zu
einer Klausurtagung nahe Bonn. Das nach 2008 zweite Treffen dieser
Art setzte die Diskussion der Verbandsspitze über die
Zukunftsausrichtung fort. Mit über 81.000 organisierten Mitgliedern
ist der D.I.B. die größte europäische Imkerorganisation und
wiederholte deshalb seinen Anspruch auf Meinungsführerschaft und
organisatorische und politische Vertretung aller Bienenhalter
Deutschlands. Für die Teilnehmer war es wichtig, ihre Positionen zu
verschiedenen Schwerpunktthemen zum einen für die Mitglieder der 19
Imker-/Landesverbände neu zu formulieren. Zum anderen sollten auch
gegenüber der Politik klare Forderungen formuliert werden. Während
der geschlossenen Tagung wurde das Positionspapier zur
Agro-Gentechnik vom 01.09.2007 konkretisiert. Darin lehnt der D.I.B.
die Agro-Gentechnik nach aktuellem Erkenntnisstand ab. Denn bezüglich
der Unbedenklichkeit für Mensch und Biene sieht der Verband noch
Forschungsbedarf. Insbesondere die nicht vorhandene Rechtssicherheit
für Imker und Bienenprodukte hält er für problematisch. Weiterhin
wird festgestellt, dass Bienen und Bienenprodukte in besonderer Weise
von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) betroffen sind und
eine übergroße Mehrheit der deutschen Verbraucher die Agro-Gentechnik
in Lebensmitteln ablehnt.
Die derzeit gültige Abstandsregelung lässt aufgrund des Flugradius
der Biene eine Koexistenz von konventionellem und GVO-Anbau nicht zu.
Hierdurch wird man der im Gentechnikgesetz festgeschriebenen
Wahlfreiheit für den Verbraucher nicht gerecht. Als Lösung aus
betroffenen Gebieten abzuwandern und die Untersuchungen der
Bienenprodukte bezeichnet der D.I.B. als unzumutbar für die Imker und
fordert einen Versuchsanbau von GVO-Kulturen ausschließlich „unter
Glas“.
Die gute fachliche Praxis in der Landwirtschaft darf nicht dazu
führen, dass in weiten Teilen Deutschlands die Bienenhaltung nicht
mehr möglich ist, waren sich die Vertreter aller
Imker-/Landesverbände einig. Die Folge wäre eine unzureichende
Bestäubung bei Kultur- und Wildpflanzen. Den genauen Wortlaut des
Papiers findet man unter www.deutscherimkerbund.de .
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