Das Erste / „ttt – titel thesen temperamente“ am 22. September 2013 im Ersten

„ttt“ kommt am Sonntag, 22. September 2013, um
22.40 Uhr, vom Norddeutschen Rundfunk und hat folgende Themen:

Neues von Loriot – Unveröffentlichte Cartoons, Fotos und
Filmdokumente aus dem Nachlass / Im November wäre Loriot 90 geworden.
Eine Ausstellung im Literaturhaus München und zwei neue Bücher lassen
uns den größten Humoristen und Karikaturisten Deutschlands jetzt neu
entdecken. Nie gezeigte Schätze aus dem Nachlass sind da versammelt,
über 400 unveröffentlichte Zeichnungen (darunter 31 Möpse) und ein
früher, unbekannter Film. Ein Highlight ist das „Gästebuch“: Loriot
fotografierte seine Besucher, anstatt sie in ein Gästebuch schreiben
zu lassen – auch als Fotograf hatte Vicco von Bülow den Blick fürs
Absurde. Überraschend düster sind seine „Nachtschattengewächse“ – so
nannte Loriot diese Bilder, die er nachts malte, in den schlaflosen
Stunden seiner späten Jahre. Zeit seines Lebens hatte er Probleme mit
dem Einschlafen, „er konnte seinen wachen Geist nicht einfach
ausknipsen wie eine Lampe“, heißt es im Buch “ Loriot. Spätlese“.
„ttt“ spricht mit Loriots Töchtern Susanne und Bettina über die
unbekannten Seiten ihres Vaters.

Der Stoff, aus dem das Leben ist – Terje Tvedts bemerkenswertes
Buch über „Wasser“ / Wasser ist der Stoff, aus dem das Leben ist –
ohne Wasser können wir nicht existieren. Unser aller Umgang mit
diesem so entscheidenden Element hat Einfluss auf die Entwicklung der
gesamten Menschheit. Doch Wasser ist ein Rohstoff, der sich der
totalen menschlichen Kontrolle entzieht: Dürre, Unwetter und
Überschwemmungen gibt es überall. Der Zugang zu Wasser entscheidet
heute schon über Krieg und Frieden, über Arm und Reich und
beeinflusst die globalen Kräfteverhältnisse. Wie aber sieht die
Zukunft des Wassers aus? Dieser Frage geht Terje Tvedt in seinem Buch
„Wasser. Eine Reise in die Zukunft“ nach. Dafür hat er sich auf eine
Fahrt quer durch alle Kontinente begeben und den unterschiedlichen
Umgang mit der Ressource Wasser erforscht. „ttt“ stellt den
spannenden und für die Menschheit wohl wichtigsten Reisebericht des
Jahres vor.

Ein Leben für die Literatur – Zum Tode von Marcel Reich-Ranicki /
Marcel Reich-Ranicki galt vielen als der „Literaturpapst“, er selbst
distanzierte sich vehement von dieser Bezeichnung. Seine oft harschen
Urteile, seine rigorose Art wurde von den Lesern geliebt und von
Schriftstellern gefürchtet – unterhaltsam war er immer. Marcel
Reich-Ranicki verschonte niemanden, er polarisierte, provozierte und
polemisierte. Mit der Fernsehsendung „Das literarische Quartett“
wurde er berühmt, mit dem Medium haderte er jedoch zeitlebens,
unvergessen ist seine Ablehnung des Deutschen Fernsehpreises. Am
vergangenen Mittwoch ist Marcel Reich-Ranicki gestorben, „ttt“
würdigt den Mann, der den Gräueln der Nazis entkommen konnte und als
Kritiker die deutsche Nachkriegsliteratur prägte wie kaum ein
anderer.

Wo Kunst und Protest Alltag sind – Die 13. Istanbul Biennale /
Selten lagen Kunst und Realität so nah beieinander wie bei der
diesjährigen Istanbul Biennale. Das Kuratorenteam wollte ursprünglich
die Frage diskutieren, wem der öffentliche Raum eigentlich gehört.
Wenn man von einem engagierten Kunstbegriff ausgeht, ist diese Frage
in einer Stadt wie Istanbul, die sich so rasend schnell verändert und
auf gewachsene Strukturen wenig Rücksicht nimmt, naheliegend. Im
ursprünglichen Konzept der Ausstellungsmacher sollte die Kunst
öffentliche Räume bespielen, wie etwa den Taksim-Platz und Gezi-Park.
Als im Mai die Proteste just dort ausbrachen, wurde diese Idee von
der Realität überholt. Nun läuft die Biennale unter dem Titel „Mom,
am I Barbarian?“ – und fragt damit stellvertretend für die
Demonstranten nach der Berechtigung ihrer Kundgebungen. Im Mai waren
die Protestierenden von Ministerpräsident Erdogan als „Barbaren“
diskreditiert wurden. „ttt“ besucht die 13. Istanbul Biennale und
bewegt sich in der Schnittmenge zwischen Kunst und Realität.

Weltstar ohne Schminke – Unveröffentlichte Fotos von Ingrid
Bergman / Sie war ein Weltstar ohne Schminke – Ingrid Bergman bestach
vor allem durch ihre Natürlichkeit, sie prägte ein neues Bild der
Frau. Doch wenn es nach den Hollywoodproduzenten gegangen wäre,
hätten wir sie so nie kennengelernt. „Zuerst zupfen wir die
Augenbrauen, dann machen wir die Zähne und färben die Haare“, so soll
der Plan gewesen sein, als die Schwedin Ende der 30er Jahre in die
USA kam. Sie weigerte sich und wurde mit Casablanca zu einer Ikone
und einem zeitlosen Ideal. Der Bildband „Ingrid Bergman – Ein Leben
in Bildern“ erzählt ihre bewegende Lebensgeschichte mit nie gesehenen
Fotos, wie ihre außereheliche Affäre mit Roberto Rossellini in den
USA zu einem Skandal wurde und wie sie später neue Erfolge feiern
konnte. „ttt“ spricht mit Isabella Rossellini über ihre weltberühmte
Mutter, über die Geschichten hinter den Fotos und darüber, wie der
gefeierte Star als Mutter war.

Moderation: Max Moor

Redaktion: Edith Beßling, Christine Gerberding, Niels Grevsen,
Thorsten Mack

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Agnes Toellner
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