Dr. A.T. Simeons hatte eine hormonähnliche Substanz namens hCG identifiziert, die im Körper Einfluss darauf nimmt, wie viel Fett im Gewebe gespeichert wird. Während einer Schwangerschaft produziert der weibliche Organismus diese Substanz in rauen Mengen. Was dazu führt, dass der Körper nicht, wie bei einer gewöhnlichen Diät, lediglich Wasser und magere Muskelmasse verliert und den Stoffwechsel auf Sparflamme schaltet, weil es sich um eine Hungersnot handeln könnte. Folgt das Essverhalten nach der Diät wieder eingeschliffenen Bahnen, sieht der Körper sich genötigt, für mögliche weitere Hungersnöte Reserven anzufuttern. Die klassischen Fettdepots – Bauch, Oberschenkel und Hüfte – werden also großzügig aufgestockt.
Anders die Diät, die auf hCG setzt und diese Diätklippe umschifft: Mit hCG ist der Körper bereit, auch dem sogenannten Notstandsfett an den Kragen zu gehen. Was wie eine Gehirnwäsche des inneren Schweinehunds anmutet, ist in Wirklichkeit die wissenschaftlich nachvollziehbare Umprogrammierung einer Fehlfunktion im Gehirn, die Übergewicht zur Folge hat. Eine Sensation, die den Erfolg von Hilds erstem Buch erklärt. Zumal sie versüßt wird durch das i-Tüpfelchen, dass die 21 Tage nicht als darbende Hungerstrecke daherkommen, die es irgendwie zu überstehen gilt: Der durch hCG ausgelöste besondere Modus geht mit der Freisetzung ungeahnter Energiereserven einher. Schwangersein macht glücklich – und diesen Zusammenhang macht sich die hCG-Diät nach Anne Hild zunutze.
So ist es ein leichtes Unterfangen, den Diät-Plan für die 21 Tage in die Tat umzusetzen. Ein ausgeklügelter Mix aus Eiweißen, Proteinen und einer kleinen Dosis Fett ist die Devise. Enthielt das erste Buch von Anne Hild bereits einige Rezepte, nahm sie sich als begeisterte Hobby-Köchin das Feedback der begeisterten Leserschaft zu Herzen und begann, in engem Austausch mit Küchen-Profis Rezepte für Das hCG-Kochbuch zu kredenzen, das 2014 erschien. Das „hCG veggie Kochbuch“ geht noch einen Schritt weiter, indem es einem Food-Trend Rechnung trägt, der vor Diätwilligen nicht Halt macht: Ethische Erwägungen – die Abkehr von einer ausbeuterischen Tierhaltung – sowie ein Interesse an gesunder Kost sorgen dafür, dass immer mehr Menschen Fleisch von ihrem Speiseplan streichen.
Hilds neues Buch erklärt nicht nur kurz und bündig, wie die vegetarische-vegane Variante der hCG-Diät funktioniert. Ein abwechslungsreicher Rezeptteil mit vielen ansprechenden Bildern zeigt auf, wie genussvoll der Start ins schlanke Leben verlaufen kann. Ein raffinierter Radicchio-Chicoree-Frisee-Salat mit Birne und Blue-Cheese-Dressing, veganes Sushi, Zucchhini-Nudeln mit Mandeln, gebratener Rosenkohl mit Grapefruit und ein türkisches Auberginengericht – zum Nachtisch Orangen-Zitronen-Pralinen oder Schokokuchen mit Roter Beete. Mit vielen raffinierten Ideen wirbt Hild für ihren Ansatz, in der Diät einen tiefgreifenden Neustart für das eigene Essverhalten zu sehen und statt fadem Einerlei das Geschmacksfeuerwerk gesunder Zubereitung zu erkunden.
Garniert ist das Buch mit fundierten Tipps zur konkreten Umsetzung, die auch neues Licht auf vegane Mythen werfen. So erklärt Hild, weshalb Tofuerzeugnisse den Hormonhaushalt des Körpers durcheinander bringen können und deshalb mit Vorsicht zu genießen sind und welche Alternativen bewusste Verbraucher wählen können. Die vegetarisch-vegane hCG-Diät führt genau wie ihre Vorläufer zu einem neuen, achtsamen Körperbewusstsein. Und dank einer besonderen Herstellungsmethode enthalten die von Hild empfohlenen, nachweislich wirksamen Tropfen nicht mehr die Substanz selbst in synthetischer oder homöopathischer Form – was anfänglich Kritiker auf den Plan rief -, sondern nur noch deren Information. Ein großer Fortschritt, wenn man bedenkt, dass Dr. A.T. Simeons noch teure Spritzen einsetze, wodurch die innovative hCG-Diät lange Zeit gut betuchten Promis vorbehalten war.
Über die Autorin
Anne Hild ist ausgebildete Heilpraktikerin und klassische Homöopathin. Seit Jahren beschäftigt Sie sich mit der Bedeutung und Wirkung der Hormone auf unsere Gesundheit und Wohlbefinden. Als Co-Autorin des Buchs „Natürliche Hormontherapie“ hat sie 2010 das deutsche Standardwerk über die Anwendung von bioidentischen Hormonen geschrieben. Sie lebt in Salzburg und betreibt unter www.hormony.de ein Internetportal zum Thema Harmonie mit natürlichen Hormonen.