Bei den katastrophal gescheiterten Koalitionsgesprächen in Österreich haben die demokratischen Parteien nicht nur gezeigt, wie man es nicht macht, um eine mögliche Regierung radikaler Parteien wie der FPÖ zu verhindern. ÖVP und SPÖ sind zudem daran gescheitert, eine zukunftsweisende Perspektive für ein Land zu entwickeln, das ohne soziale Verwerfungen eine schwächelnden Wirtschaft in Gang bringen und ein hohes Haushaltsdefizit beseitigen muss. Nun müssen vor allem ÖVP und SPÖ den Scherbenhaufen beseitigen, den sie angerichtet haben. Die Voraussetzungen dafür sind allerdings denkbar ungünstig. Die ÖVP muss einen Nachfolger für Karl Nehammer finden. Und die SPÖ hat sich als drittstärkste Kraft erst einmal ins Abseits befördert. Und so könnte die Stunde der FPÖ schlagen. Die rechtsradikale Partei könnte doch noch mit Hilfe der ÖVP eine Regierungskoalition schmieden. Dann würde ein weiteres EU-Land nach rechts driften. Keine gute Nachricht für fortschrittliche Kräfte innerhalb der Union.
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