Galerist Helmut Reinisch:
„Information und jederzeit abrufbares Wissen prägen das Leben heute, in einer Informationsgesellschaft, die nicht nur aktuelle Ereignisse, sondern auch Wissen und Know-How vergangener Generationen und Epochen unkompliziert zugänglich macht. Für Künstlerinnen und Künstler, die sich als Resultat eines Jahrhunderts voller Grenzüberschreitungen und Paradigmenwechsel, der Präsenz der Medienkunst und der Rückkehr zur Leinwand, einer schier grenzenlosen Freiheit gegenübersehen, bedeutet das gleichsam Möglichkeit und Herausforderung. Im etwaigen Bewusstsein momentaner Entwicklungen und der Äußerungen vergangener Dekaden, entwickeln Künstlerinnen und Künstler ganz unterschiedliche Strategien zur Umsetzung ihrer Ideen.“
Derartige Strategien umfassen einen weiten Raum an kreativen Möglichkeiten. Wie Wurm, verließen auch Martin Kippenberger und Franz West schon in den 1980ern das tradierte Gehege der Kunstgeschichte. Irina und Marina Fabrizius (Zwillingsschwestern, die als kreative Einheit agieren), währenddessen, verwenden Zeit, Kontinuität und Präzision als Mittel, um in unzähligen Schritten das Licht in zu fangen.
Die Negation von körperlichen Schönheitsidealen in Werbung und Medien, anhand fototechnischer Unkenntlichmachung, steht im Fokus der gezeigten Arbeiten von Eva Schlegel, während Othmar Krenn den eigenen Körper, eingeschweißt in starres Metall, als Medium verwendet, um das Verhältnis von gefundener (natürlicher) und geschaffener (kultureller) Form aufzuzeigen.
Dirk Meinzer“s sensible Blumengrafik verwendet Bienenflügel als formgebendes Element, eine Verwendung von Naturmaterialien, die einfache Vollkommenheit ausstrahlt und doch dem Leben allen Sinn entzieht.
Bei Martin Roth ist es die Natur selbst, die gestaltet, während Clemens Hollerer Impulse aus der Realität zu Objekten verarbeitet, die mit eigenem Maßstab den Raum durchmessen.
Bildrechte: Eva Schlegel
Bildrechte: Eva Schlegel