Wenn Donald Trump nicht alles ändert, dürfen sich die europäischen Nato-Staaten als Gewinner des Gipfels sehen. Dafür zahlen sie aber auch einen sehr hohen Preis. Sie haben nicht nur den Verlauf der Konferenz auf den US-Präsidenten zugeschnitten, damit er nicht überstürzt abreist wie beim G7-Treffen. Sie haben auch drängende Themen wie die Bedrohung Russlands und die Unterstützung der Ukraine an den Rand gedrängt aus Rücksicht auf die USA. Vor allem haben sie Trumps Fünfprozentziel für die Verteidigung akzeptiert. Letzteres fordert viele Länder des alten Kontinents sehr oder überfordert einige sogar. Doch sie können es sich ob der Bedrohung durch Wladimir Putin und des angedrohten militärischen Rückzugs des US-Verbündeten nicht leisten, Trump zu verärgern. Also versuchen sie, ihn mit Milliarden Euro im Boot zu halten. Es scheint ihnen gelungen, ein mögliches Ende des Bündnisses verhindert zu haben. Vorab bekennen sich alle Nato-Staaten einschließlich der USA zum Bündnis.
Pressekontakt:
Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222
Original-Content von: Frankfurter Rundschau, übermittelt durch news aktuell
Weitere Artikel zum Thema:
G7 auf neuen WegenDemonstrierten die G7-Staaten einst bei ihren Treffen gemeinsame Werte und einigten sich auf Ziele wie der Förderung des Wohlstands oder Klimaschutz, so einigten sich die führenden Industrienationen diesmal mühsam auf eine Erklärung, in der sie die Deeskalation des Kriegs zwischen Israel und Iran fordern. Das ist natürlich zu wenig. Doch überflüssig war das Treffen der führenden westlichen Industrienationen nicht. Sechs Regierungsverantwortliche mussten ve...
Frankfurter Rundschau: Pressestimme zu Trumps PressekonferenzDie Frankfurter Rundschau schreibt zum jüngsten Auftritt von Donald Trump: Shepard Smith, der Moderator des konservativen und eigentlich Trump-freundlichen Senders Fox News, erklärte im Anschluss an Trumps Pressekonferenz vom Donnerstag: "Es ist verrückt, was wir da jeden Tag sehen, komplett verrückt." Das ist natürlich eine Fake News. Die Wahrheit ist: Nicht es, sondern Donald Trump ist verrückt. Zu den bekanntesten Fake News der jüngeren G...
Frankfurter Rundschau: Pressestimme zur Münchner SicherheitskonferenzDie Frankfurter Rundschau schreibt zur Münchner Sicherheitskonferenz: Vizepräsident Pence überbrachte zwar die Botschaft von Donald Trump: Die USA bekennen sich zur Nato, aber die europäischen Nato-Partner müssen endlich zwei Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung in die Verteidigung investieren. Nichts sagte Trumps Botschaft allerdings darüber, für welches Ziel das viele Geld ausgegeben werden soll. Ein klares Konzept skizzierten hingegen K...
Frankfurter Rundschau: Pressestimme zu Trump und JustizDie Frankfurter Rundschau kommentiert die Richterbeschimpfung von Donald Trump: Donald Trump hat ein gestörtes Verhältnis zum Rechtsstaat. Das hat er immer wieder bewiesen. So warf er im Wahlkampf einem Richter vor, nicht neutral urteilen zu können. Der Grund: "Er ist Mexikaner." Tatsächlich ist der Richter ein US-Bürger, der 1953 als Sohn mexikanischer Einwanderer im Bundesstaat Indiana zur Welt kam. Diese Richterschelte war schon skandalös, a...
Frankfurter Rundschau: Trumps WilleDie Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten haben beim Treffen in Brüssel mal wieder eine Chance verpasst, eine nachhaltige Verteidigungsstrategie zu entwickeln. Dabei wäre sie bitter nötig. Schließlich sind beispielsweise europäische Staaten seit einiger Zeit von Konflikten umgeben wie die Ukraine-Krise oder dem syrischen Bürgerkrieg und den damit verbundenen Folgen. Doch statt ernsthaft nach Lösungen zu suchen, setzen sie ihre Symbolpolitik fort -...