Im Bundestag mehren sich auch außerhalb der Union
Stimmen für ein befristetes Verbot der umstrittenen
Präimplantationsdiagnostik (PID). „Ein Moratorium halte ich für
sinnvoll“, sagte der forschungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion,
Rene Röspel, dem Berliner „Tagesspiegel“ (Dienstagsausgabe). Anders
als in der Debatte um Embryonenschutz und Biotechnologie zu Anfang
des Jahrzehnts gehe es jetzt „um eine Vielzahl von
Fortpflanzungsmedizinern, die die PID anwenden wollen.“ Ob die
vorgeburtliche Diagnostik auf genetische Belastungen aber in engen
Grenzen erlaubt sein soll, sei ein „offenes Parlamentsthema“, das
ohne Druck diskutiert werden müsse. Röspel verwies darauf, der
Bundesgerichtshof (BGH) habe mit der PID-Freigabe ein Fehlurteil
gesprochen. „Das Urteil sieht die Genese des Embryonenschutzgesetzes
falsch“. Im Bundestag habe Einigkeit geherrscht, die PID sei damit
verboten. Man müsse bei einer Neuregelung die Sorgen der Betroffenen
respektieren. „Aber ich persönlich bevorzuge eine Regelung, die einen
Dammbruch verhindert“, sagte Röspel.
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