Der britische Historiker Timothy Garton Ash fordert
die Europäische Union auf, die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei
fortzusetzen. Angesichts der Proteste auf dem Taksim-Platz und des
teilweise brutalen Vorgehens der Erdogan-Regierung müsse Brüssel
jetzt erst recht mit Ankara im Dialog bleiben, sagte Garton Ash dem
„Tagesspiegel“ (Montagsausgabe). Garton Ash, der sich als Beobachter
der friedlichen Revolutionen von 1989 einen Namen gemacht hat, hofft
auf Staatspräsident Abdullah Gül als gemäßigten Nachfolger des
Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Gül könnte das „türkische
Modell“ fortsetzen, das „als friedliches Zusammenspiel von
Säkularismus, Islam und Demokratie“ auch eine Vorbildfunktion für die
arabische Welt habe. Erdogan mit seiner „neo-sultanischen Haltung“
jedoch werde seinen Ruf in der Welt kaum wieder herstellen können,
sagte Garton Ash.
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