Der Tagesspiegel: Verdi-Chef Bsirske: Vorwurf der „Verteilungsgier“ ist makaber und inakzeptabel

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat den
Vorwurf der Arbeitgeber scharf zurückgewiesen, sie fordere aus
„Verteilungsgier“ höhere Löhne. Diesen Begriff hatte
Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser im Tagesspiegel-Interview
benutzt und darauf verwiesen, dass Gewinne gebraucht würden, um die
„Betriebe stabil und überlegensfähig“ zu halten. „Es war doch eine
von Maßlosigkeit getriebene Ökonomie, die die Wirtschaft in die Krise
getrieben hat“, sagte dazu Verdi-Chef Frank Bsirske am Montag dem
Tagesspiegel. Vor Ausbruch der Krise seien die Gewinne explodiert und
die Reallöhne trotzdem gesunken. Dann hätten Beschäftigte und
Steuerzahler das Finanz- und Wirtschaftssystem mit ihrem Geld vor dem
Zusammenbruch gerettet. „Dass Kannegießer es wagt, vor diesem
Hintergrund von “Verteilungsgier“ zu sprechen, ist makaber und
unakzeptabel“, sagte Bsirske. „Der Begriff taugt allenfalls zum
Unwort des Jahres.“

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Sebastian Bickerich

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