Die französische Politikerin Marine Le Pen darf bei der Präsidentschaftswahl 2027 nicht antreten, hat ein Gericht entschieden. Es wäre falsch, das Urteil zu politisieren.
Die französische Politikerin Marine Le Pen darf bei der Präsidentschaftswahl 2027 nicht antreten, hat ein Gericht entschieden. Es wäre falsch, das Urteil zu politisieren.
Sie muss zwei Jahre Fußfesseln tragen. Sie bekommt zwei weitere Jahre Haft auf Bewährung. Sie muss 100 0000 Euro zahlen. Doch nichts davon trifft Marine Le Pen so hart wie die letzte Konsequenz aus dem Urteil gegen sie: In den kommenden fünf Jahren darf die Leitfigur der französischen Rechtsaußen-Partei Rassemblement National (RN) nicht für politische Ämter kandidieren – und damit auch nicht für die Präsidentschaftswahl 2027. Dabei liegt Le Pen seit Monaten in allen Umfragen ganz vorn. Nun hat das Urteil ihre Chancen zunichte gemacht. Jedoch sollte man sich nicht an der Debatte beteiligen, ob es nun gut oder schlecht ist, dass Le Pen für fünf Jahre nicht gewählt werden darf. Der Schuldspruch gegen sie ist eine juristische Entscheidung. Nicht mehr – und nicht weniger.
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