Vor allem aber ist das ungarische Vorgehen ein Alarmzeichen. Denn Ungarn ist nicht allein. Jüngst hat die Mongolei den russischen Präsidenten Wladimir Putin empfangen, auch er hätte gemäß den Regeln festgenommen werden müssen. In den USA demonstriert Donald Trump täglich, dass er sich über dem Gesetz thronen sieht. Die Lust, mit der sich politische Entscheidungsträger ihre eigenen Spielregeln basteln, nimmt zu. Ein geordnetes Zusammenleben kann so nicht funktionieren. Dass auch andere europäische Spitzenpolitiker und der mutmaßlich künftige Bundeskanzler Friedrich Merz offensiv mit dem Gedanken spielen, in der Causa Netanjahu ihr eigenes Süppchen zu kochen, ist ein wahrlich schlechtes Zeichen. Von Viktor Orban und Donald Trump mag man egoistische Alleingänge gewohnt sein. Als Trend darf sich das nicht durchsetzen. Sonst ist der Willkür Tür und Tor geöffnet
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