Obwohl etwa der Londoner Leitindex FTSE-100 zuletzt einen guten
Lauf hatte, verharren die globalen Aktienmärkte über den Sommer
überwiegend in Zurückhaltung. Was die Kursniveaus ohne klare
Richtung auf und ab schwanken lässt, sind die ewig neuen Wendungen
in der Staatsschuldenkrise der Eurozone. Damit zeichnet sich ab, dass
zuerst entschiedene politische Maßnahmen umgesetzt werden müssen,
bevor mit einer nachhaltigen Verschiebung des Anlegerinteresses in
Richtung Aktien gerechnet werden kann.
Die meiste Zeit standen Aktien im Juli unter Druck, weil die
Anleihenrenditen Spaniens sich weiterhin auf einem Niveau bewegen,
das mittelfristig nicht finanzierbar ist. Die jüngsten Wirtschaftsdaten
des Währungsgebiets fielen zudem überwiegend mau aus. In einigen
Regionen verschlechterten sie sich sogar weiter deutlich.
Ende des Monats kündigte der Präsident der Europäischen Zentralbank
(EZB) Mario Draghi dann an, dass er gemeinsam mit den Regierungen
Europas entschiedene Schritte gehen würde, um endlich Stabilität
herzustellen. Doch auch Anfang August konnte die EZB nach ihren
Beratungen keine konkreten Initiativen bekannt geben. Einmal mehr
wurde lediglich angekündigt, dass diverse Pläne diskutiert werden.
Draghi und die anderen Euro-Spitzenpolitiker müssen ihre
Diskussionen endlich in umsetzbare Vorhaben gießen, um wieder für
wirtschaftliches Wachstum und mehr Vertrauen an den internationalen
Aktienmärkten zu sorgen. Solange dies nicht der Fall ist, fällt es
Investoren vor allem mit Blick auf die anhaltende Schwäche der
Weltwirtschaft schwer, in Dividendentitel zu investieren.
Dennoch haben wir Aktien weiterhin übergewichtet. Denn wir glauben,
dass ihre Rendite mittel- bis langfristig signifikant über derjenigen von
Anleihen oder Cash liegen wird. Aktien aus Schwellenländer in Asien
dürften dabei langfristig die besten Erträge bieten.