Im Streit zwischen VW und zwei Zulieferern wirft
der Automobilexperte Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer dem Wolfsburger
Autokonzern katastrophale Fehler vor. Im Interview mit „NDR aktuell“
im NDR Fernsehen am Freitag, 19. August, sagte Dudenhöffer: „Im
modernen Einkauf geht kein Autobauer der Welt heute so vor, dass er
ausschließlich einen Zulieferer für ein Teil nimmt. Jetzt muss man
sich vorstellen, ein ganzer Weltkonzern ist gebaut auf ein kleines
Unternehmen, was ein Teil macht. Diese Risiken geht niemand ein!“
Die Unternehmen ES und CarTrim liefern derzeit trotz einstweiliger
Verfügungen des Landgerichts Braunschweig keine Sitzbezüge bzw.
Getriebeteile an VW. VW musste deshalb im Werk Emden bereits
Kurzarbeit beantragen, in Wolfsburg soll ab Montag die Kurzarbeit
beginnen.
Dudenhöffer sagt zum Verhalten der Zulieferer: „So einen
Lieferstopp durchzuführen, da ist man gebrandmarkt bei allen
Autobauern. Das macht man nur in einer völlig ausweglosen Situation“,
so der Autoexperte. Mit Blick auf Volkswagen kritisiert er weiter:
„Dass VW nicht gewusst hat, wie groß die Probleme sind und man dann
noch vor Gericht gegangen ist und es weiter verschärft hat, da hat VW
äußerst unglücklich agiert.“
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