Seit Jahrzehnten prangert Werner Franke unermüdlich die menschenverachtenden und kriminellen Machenschaften von Sportmedizinern, Funktionären und Politikern im Spitzensport an. Gemeinsam mit seiner Frau, der ehemaligen Diskuswerferin Brigitte Berendonk, hat er das Staatsdoping der DDR aufgedeckt und dokumentiert. Für seinen langjährigen entschlossenen Kampf gegen Doping erhielt Franke mit seiner Frau im Jahr 2004 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. 2006 beschuldigte Franke den ehemaligen Radprofi Jan Ullrich des Dopingmissbrauchs. Lange wehrte sich Ullrich gegen die Vorwürfe, bis Franke ihm Überweisungen in sechsstelliger Höhe an den Dopingarzt Eufemiano Fuentes nachweisen konnte.
Der 73-jährige Franke ist bis heute nicht müde, gegen Medikamentenmissbrauch und Doping im Spitzen- und Breitensport zu kämpfen. In seinem impulsiven Vortrag im Kronensaal der Kreissparkasse bezeichnete er Sportwissenschaftler und -mediziner als „Lakaien eines Systems, das immer nur auf den Medaillenspiegel schaut und die dramatischen Folgen für die Menschen ausblendet.“ Auch im deutschen Sport werde Doping verabreicht und genommen. Nur keiner gebe es zu. Es werde ein „Weltrekord im Lügen“ aufgestellt, um sportliche Erfolge nicht zu gefährden.
In seiner Begrüßung bezeichnete Kreissparkassen-Vorstandsmitglied Burkhard Wittmacher Werner Franke als „gefürchtete Instanz“ unter Dopingsündern. Franke sei ein Wissenschaftler und Doping-Experte mit scharfem analytischem Verstand, immenser Detailkenntnis und einem unerschöpflichen Gedächtnis. Diesem Ruf wurde Werner Franke im Rahmen des Heilberufe-Dialogs mehr als gerecht.