Sehr geehrte Damen und Herren,
vor einem Grundsatzurteil am Europäischen Patentamt (EPA) in
München zur Patentierbarkeit von Pflanzen und Tiere formiert sich der
gesellschaftliche Widerstand. Neben Landwirten, Züchtern, Kirchen,
Umwelt- und Entwicklungshilfeorganisationen erneuerte auch die
Bundesregierung vergangene Woche ihre Forderung nach einem Verbot
derartiger Patente. Experten gehen jedoch davon aus, dass das EPA –
auf Grundlage schwammiger Patentgesetze – mit dem Muster-Patentfall
Brokkoli den Ausverkauf von Lebensgrundlagen weiter anfachen wird.
Der patentierte Brokkoli gilt derzeit als „Erfindung“ einer
Biotech-Firma – vom Saatgut bis zum Lebensmittel.
Wie wirken sich landwirtschaftliche Patente auf die
Lebensmittelproduktion aus? Welche Folgen haben sie für die
biologische Vielfalt? Wie müssen Patentgesetze formuliert sein, um
die umstrittenen Patentvergaben des EPA zu bremsen? Eine
internationale Patente-Konferenz am 19. Juli im Münchner Kolpinghaus
möchte im Vorfeld der öffentlichen EPA-Verhandlung Antworten auf
zentrale Fragen zu Patenten auf Leben geben. Das Tagungsprogramm und
die Akkreditierung finden Sie unter www.evb.ch/p25017474.html.
Die Pressekonferenz zur Tagung findet am 19. Juli 2010, um 9.15
Uhr im Kolpinghaus München, Adolf-Kolping-Strasse 1, 80336 München,
statt. Es nehmen teil:
– Tina Goethe, Expertin für Entwicklungshilfe, Swissaid
– Dr. Christoph Then, Patente-Berater von Greenpeace
– Prof. Carlos Correa, Patente-Kritiker, Universität von Buenos
Aires
Nächste Termine:
– 20./21.7.: Öffentliche Anhörung zum Patent auf Brokkoli und
Tomaten am EPA, Erhardstrasse 27, 80469 München, ab 9 Uhr
– 20. 7.: Demonstration gegen Patente auf Leben am EPA, ab 11 Uhr
Für Rückfragen können Sie sich gerne an mich wenden.
Mit freundlichen Grüßen
Simone Miller Pressesprecherin Greenpeace e. V. Tel. 0171-8706 647
/ Email. Simone.Miller@greenpeace.de.