Der Erfolg der EU-Osterweiterung zeigt, dass die Europäische Union mehr kann als Kritikerinnen und Skeptiker ihr zutrauen. Denn was heute fast alle feiern, war vor 20 Jahren umstritten, nahmen vor allem hierzulande viele als Grund, um Wohlstandsverlust oder gar den Untergang des Bündnisses zu prophezeien. Die positive Bilanz der Osterweiterung ist also ein Grund mehr, weniger verzagt die anstehenden Herausforderungen wie die versprochene Aufnahme der Ukraine oder der Balkanstaaten anzugehen. Dabei dürfen die EU-Standards nicht verwässert werden. Geld gibt es nur, wenn die europäischen Werte umgesetzt werden. Damit würde die EU nicht nur wachsen, sondern auch den Einfluss Russlands einschränken. Gelingen kann das nur, wenn die EU ohnehin fällige Reformen endlich anpackt. Da ist die Agrarpolitik, der Ausgleich zwischen ökonomisch starken und schwachen Regionen oder das Prinzip der Einstimmigkeit. Es wäre die Gelegenheit, aus dem eher ökonomischen Bündnis auch ein politisches zu machen.
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