Schöne Bilder und blumige Worte im Kanzleramt erzeugen noch kein Wachstum und schon gar keine Wirtschaftswende. Selbst die Milliardeninvestitionen des Staates in Infrastruktur und Verteidigung werden nicht reichen, um den Hebel umzulegen. Und auch nicht einige zusätzliche Milliarden aus der Industrie. Was Deutschland stattdessen braucht, ist ein neuer Geist des Möglichmachens. Investitionen sind ein Anfang, aber sie verpuffen, wenn sie nicht mit entschlossenen Reformen flankiert werden. Hohe Sozialabgaben, überbordende Regulierung, schlechte Bildung, schwerfällige Behörden – die Liste der Aufgaben für die Regierung ist lang. Nur wenn Schwarz-Rot die Kraft und den Mut findet, die seit Jahren bekannten Schwächen des deutschen Wirtschaftsstandorts anzugehen, werden die Firmen die Kurve bekommen. Es sieht – das muss man nach dem Desaster der Richterwahl und dem nicht enden wollenden Streit um die erst angekündigte und dann abgesagte Senkung der Stromsteuer sagen – nicht danach aus.
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