Ex-EU-Kommissar Verheugen kritisiert Vorgehen des Westens im Ukraine-Krieg – „Falsch, immer noch weitreichendere, gefährlichere und tödlichere Waffen zu liefern.“
Ex-EU-Kommissar Verheugen kritisiert Vorgehen des Westens im Ukraine-Krieg – „Falsch, immer noch weitreichendere, gefährlichere und tödlichere Waffen zu liefern.“
Ex-EU-Kommissar Günter Verheugen wirft dem Westen gravierende Fehler im Umgang mit Russland vor. „Falsch war die vorbehaltlose Zustimmung der EU zum weiteren Vorrücken der Nato nach Osten. Ich glaube aus der Beobachtung sagen zu können, dass Frustration und Enttäuschung bei Putin und in der gesamten russischen Elite über die Haltung des Westens immer stärker geworden sind“, sagt er im Podcast „Die Wochentester“ von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und dem Redaktionsnetzwerk Deutschland im Gespräch mit Wolfgang Bosbach und Christian Rach. Der Vizepräsident der EU-Kommission bis 2010 fügte hinzu: „Die Russen haben erlebt, dass ihre vielfachen Angebote, über gemeinsame Sicherheit zu sprechen, schlicht und einfach abgelehnt worden sind. Der Nato-Generalsekretär sagte nach dem Verhandlungsangebot der Russen Ende 2021, das haben wir selbstverständlich abgelehnt. Wir stellen die Frage, wieso war es selbstverständlich, nicht darüber zu reden, wie wir gemeinsame Sicherheit schaffen können.“
Verheugen warnt Deutschland und die EU vor einer Eskalation im Ukraine-Krieg durch Aufrüstung: „Es ist falsch, immer noch weitreichendere, gefährlichere und tödlichere Waffen zu liefern.“ Putin als „nicht verhandlungsfähigen Partner“ dazustellen, sei „eine Erzählung des Westens, die dazu dient, die Unterstützung für diesen Krieg aufrechtzuerhalten“.
Verheugens Aussagen sind zu hören im Podcast „Bosbach & Rach – Die Wochentester“ mit Wolfgang Bosbach und Christian Rach auf ksta.de/podcast und auf rnd.de. Der Podcast ist außerdem abrufbar über Apple Podcasts, Spotify, Amazon Music, Audio Now, Deezer und Podimo. Außerdem auf ksta.de/podcast
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