Zugleich sind seine jüngsten Statements so verwirrend, dass nicht bloß der Verdacht naheliegt, hier habe sich ein Muslim zum Islamfeind entwickelt, sondern auch ein Facharzt für Psychiatrie zum psychisch Kranken. Dieser Fall passt in kein Raster. Schlussfolgerungen können bestenfalls vorläufig sein. Wir wissen noch zu wenig über den Schrecken von Magdeburg, um fertige Urteile zu fällen. Er liefert aber Anhaltspunkte, was getan werden muss – über die Arbeit von Sicherheitsbehörden und die Frage, was sie wann von saudi-arabischen Kollegen wussten, hinaus. Wer Extremismus vorbeugen will, der muss für Integration sorgen. Dazu kann gehören, Migration da zu begrenzen, wo Integration nicht mehr gelingen kann. Er muss ferner der Polarisierung entgegenwirken. Nur dann besteht eine Chance, dass der Schrecken abnimmt.
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