Es wäre besser wäre gewesen, Torgau hätte Netschajew gar nicht erst eingeladen. Mit der Einladung hat die Stadt dem Vertreter Moskaus die Gelegenheit gegeben, sein Land in die Tradition derjenigen zu stellen, die Europa vom Faschismus befreiten. Während sein eigenes Land derzeit die Ukraine in Grund und Boden bombardiert, Kriegsverbrechen begeht, große Teile Europas in Angst versetzt und einen hybriden Krieg auch gegen die Bundesrepublik führt. Das ändert nichts daran, dass Deutschland den Soldaten der Sowjetunion zu Dank verpflichtet ist, die unter größten Opfern daran beteiligt waren, das Naziregime niederzuringen. Aber in der Roten Armee dienten nicht nur Russen, sondern auch Ukrainer. Deren Nachfahren müssen sich verhöhnt fühlen über die Einladung an Netschajew. Deutschland darf nicht alle Brücken nach Russland abbrechen. Eine öffentliche Inszenierung, in der Russlands offizieller Vertreter sich quasi als Friedensfürst darstellen kann, ist allerdings fehl am Platz.
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