Der Trend, dass Elektromobilität vorwiegend in gewerblichen Anwendungen seinen Einsatz findet, verstärkt sich. Das zeigt sich in der Projektflotte, in der nach mehr als 2 Jahren Lauf-zeit der Anteil privat zugelassener Fahrzeuge bei ca. 9% liegt. Demnach sind 91% der Fahr-zeuge in gewerblichen Anwendungen im Einsatz. Betrachtet man dazu noch die Antriebstechnologie der Fahrzeuge, so zeigt sich auch hier ein klarer Trend. Nur 7% der nachgefragten Fahrzeuge sind Plug-In Hybride, dagegen verfügen 93% Fahrzeuge über einen rein batterieelektrischen Antrieb.
Die Verteilung der Fahrzeuge hat sich im Vergleich zum Herbst letzten Jahres kaum verändert. Jedoch ist im Jahr 2016 eine große Unternehmensflotte hinzugekommen. Die drei größten Nutzergruppen sind Werksflotten, Carsharing und soziale Einrichtungen. Die Anzahl der Fahrzeuge bei Unternehmen aus dem Dienstleistungsbereich sind jedoch gestiegen. Weitere Gruppen mit mehr als 20 Fahrzeugen sind das Handwerk sowie Kommunen. Die im Projekt am stärksten nachgefragten E-Fahrzeuge kommen aus dem Kleinwagensegment, – fast jedes zweite Fahrzeug stammt aus diesem Segment. Des Weiteren konzentriert sich die Projektnachfrage ebenfalls stark auf Fahrzeuge aus der Oberklasse, hier wurde die Fahrzeugförderung eingestellt, da das gesetzte Zielniveau in diesem Segment bereits Mitte letzten Jahres erreicht wurde. Es werden ein Großteil der Fahrzeuge in diesem Segment als Dienstwagen genutzt. Unterscheidet man zwischen Einzel- und Flottenfahrzeugen ist eine große Nachfrage bei Flottenfahrzeugen im Bereich Kleinwagenwagen- und dem Kompakt-wagensegment zu sehen. Bei den Einzelfahrzeugen werden verstärkt Oberklasse und Kleinwagen nachgefragt.
Aus Sicht der Leasingpartner ist die Projektarbeit ebenfalls positiv zu bewerten. Demzufolge fällt auch das Zwischenfazit der beiden Leasingpartner gut aus. Herr Alexander Raatz, verantwortlicher Mitarbeiter bei der Firma X-Leasing stellt fest, dass durch die nun über zweijährige Projektarbeit eine verstärkte Nachfrage nach E-Fahrzeugen zu verzeichnen ist. „Es erreichen uns verstärkt Anfragen von Privatleuten, die von Freunden oder vom Autohaus auf unser Projekt angesprochen wurden.“ führt Raatz abschließend an. Die Firma Kazenmaier FleetService – im Projekt seit Anfang 2015 mit Schwerpunkten auf den gewerblichen Anwendungen – sieht die Einführung von E-Fahrzeugen ohne eine finanzielle Förderung der Fahrzeugmehrkosten jedoch zum aktuellen Zeitpunkt als schwierig an. Dazu führt Herr Franz-Josef Knoll, Geschäftsführer der Kazenmaier FleetService, aus: „Die Entscheidung über die Anschaffung eines gewerblich genutzten Fahrzeuges wird über die monatlichen Kosten getroffen. In der aktuellen Situation sind die E-Fahrzeuge ohne staatliche Förderung eben noch zu teuer.“
Auf Grund der hohen und weiter steigenden Projektnachfrage besteht die Möglichkeit, mehr Fahrzeuge mit in das Projekt aufzunehmen, als anfänglich geplant. Die dazu notwendigen Fördermittel können zum einen durch eine Mittelaufstockung und zum anderen durch verbesserte Einkaufskonditionen zur Verfügung gestellt werden. „Wir erkennen eine steigende Akzeptanz für Elektromobilität in der Gesellschaft, insbesondere in gewerblichen Anwendungen. Sie spricht sich dabei nicht nur klar für eine saubere und energieeffiziente Zukunft aus“, so Max Nastold, e-Motion Line, „- sie erkennt darüber hinaus auch die technischen sowie ökologischen Vorteile der Nutzung von E-Fahrzeugen und profitiert von der weiteren Fahrzeugförderung. Daher sind wir sehr optimistisch, unsere ursprünglich gesetzten Ziele weit zu übertreffen.“
Für das nächste Halbjahr ist daher die Devise klar: Der Ausbau der Fahrzeugflotte in Süddeutschland wird konsequent fortgeführt. Nach der aktuellen Planung werden bis Ende des Jahres 500 E-Fahrzeuge in der InitativE-BW Flotte auf den Straßen unterwegs sein. Bis Mitte des Jahres werden noch bis zu 40 Projektfahrzeuge gefördert.
Das Projekt InitiativE-BW
In dem vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) geförderten Forschungsvorhaben „InitiativE-BW – Elektrische Flottenfahrzeuge für Baden-Württemberg“ werden über 500 Elektro- und Plug-in Hybride Fahrzeuge in Baden-Württemberg und Umgebung eingeführt. Die Fahrzeuge kommen bei verschiedenen Nutzergruppen in vielfältigen Anwendungen zum Einsatz. Schwerpunkte sind dabei Industrie, Gewerbe, Institutionen und einzelne private Nutzer in Baden-Württemberg. Das 2014 gestartete Projekt läuft noch bis Ende des Jahres. Es fördert 45 Prozent der Investitionsmehrkosten eines Elektrofahrzeuges im Vergleich zu einem herkömmlichen Fahrzeug mit Verbrennungsmotor im Leasing. InitiativE-BW soll dazu beitragen, die Sichtbarkeit und die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen im Land weiter zu erhöhen. Dazu wird das Projekt von der Landesagentur für Elektromobilität e-mobil BW unterstützt.