Die Schicksalswahl vom Sonntag, die aus
Sicht von Merkel, Barroso, Juncker & Co. ihr Wunschergebnis
hervorbrachte, bedeutet für die Eurozone aber keineswegs das Ende der
Krise, sondern bestenfalls eine kurze Verschnaufpause. Die Blaupause
dafür haben gestern die Finanzmärkte geliefert. Die ersten Reaktionen
an den asiatischen Märkten waren noch überschwänglich. Auch Europas
Börsen öffneten am Morgen mit einem Kurs-Freudensprung. Doch der
währte nicht lange. Dunkle Wolken zogen von den Anleihemärkten
herbei. Dort kletterten die Renditen für italienische und spanische
Staatsanleihen weiter nach oben. Mit dieser Demonstration anhaltenden
Misstrauens in die Bonität der dritt- und viertgrößten
Euro-Volkswirtschaft schmolzen die Gewinne an den Börsen wieder ab.
Die Angst ist zurück. Die Erholung war nur ein Strohfeuer, das sein
Licht auf die viel größere Bedrohung für die Eurozone wirft: Spanien
und Italien. Das Endspiel um den Euro wird in Rom oder Madrid
angepfiffen.
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