Mit der jetzigen kleinen Steuersenkung für
Durchschnittsverdiener schafft sich die schwarz-gelbe Koalition keine
Entlastung von vollmundigen früheren Versprechungen. Im Gegenteil.
Die einstigen Ankündigungen vor allem der FDP, wonach es mehr Netto
vom Brutto geben soll, wonach der Steuerdickicht gelichtet und mehr
Steuergerechtigkeit einziehen soll, wird nur schmerzhaft in
Erinnerung gerufen. Der große Wurf war den Bürgern schmackhaft
gemacht worden. Stattdessen werden kleine Brötchen gebacken. Zumal
der höhere steuerliche Grundfreibetrag als Teil der Entlastung von
den Verfassungsrichtern vorgegeben war. Und auch die Milderung der
sogenannten „kalten Progression“ ist nur eine Korrektur des
Tarifverlaufs und meilenweit von Steuermodellen entfernt, wie sie
zum Beispiel Prof. Paul Kirchhof erarbeitet hat. Lang, lang ist es
her, dass die CDU dessen Ideen zum Vorbild nahm. Wo ist der Mut, wo
sind die Pläne für eine große, „richtige“ Steuerreform geblieben?
Pressekontakt:
Flensburger Tageblatt
Stephan Richter
Telefon: 0461 808-0
redaktion@shz.de