Die Menschen leben in einer Trümmerlandschaft mit Meerblick. Seit über sieben Wochen lässt die israelische Armee so gut wie keine Hilfsgüter mehr in den Küstenstreifen. Einer Zwei-Millionen-Bevölkerung droht eine menschengemachte Hungersnot. Nicht allein dieser Nachweis dürfte unschwer zu erbringen sein bei der mehrtägigen Anhörung vor dem Internationalen Gerichtshof über Israels rechtliche Verpflichtungen, die Arbeit von UN-Behörden und unabhängigen Nichtregierungsorganisationen in den besetzten palästinensischen Gebieten zu ermöglichen. Ein Kriegsende ist trotz aller Vermittlungsbemühungen nicht abzusehen. Die dezimierte Hamas-Führung scheint an Kapitulation nicht zu denken. Ihr jüngstes Verhandlungsangebot: alle 59 Geiseln, die Lebenden wie die Toten, auszuliefern, falls Israel in einen fünfjährigen Waffenstillstand einwilligt und sich aus Gaza zurückzieht. Netanjahu wird sich darauf kaum einlassen. Die Fortdauer des Krieges ist der Kitt, der seine Koalition zusammenhält.
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