Der Mann, der Bundeskanzler werden will und dafür in Ermangelung einer absoluten Mehrheit einen Koalitionspartner suchen müsste, hat bereits als Mann der Opposition die mühsame Suche nach einem Kompromiss verweigert. Er ist nicht davor zurückgeschreckt, gemeinsame Sache mit Rechtsextremisten zu machen. Dabei baten SPD und Grüne am Ende einer dramatischen Debatte geradezu flehentlich darum, doch noch einmal in Ruhe zu verhandeln – so wie es die FDP zu Beginn des Tages als Brücke vorgeschlagen hatte, sich dann davon aber keinen Erfolg mehr versprach. Es gibt diesen Spruch: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht. Merz hat sein Versprechen gebrochen, keine Mehrheit mit Hilfe der AfD herbeizuführen. Nun verspricht er, nach der Wahl am 23. Februar keine Koalition mit der AfD einzugehen. In Österreich hatte die konservative ÖVP auch jegliche Kooperation mit der rechtsextremen FPÖ ausgeschlossen. Und nun wird ein Rechtsextremer Bundeskanzler.
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