Weidel hat auf dem AfD-Parteitag die Büchse der Pandora geöffnet. Zwischen sie und die Rechtsextremen passt nun auch rhetorisch kein Blatt mehr. Die düstere AfD-Seele lässt sich von einer immer schrilleren Weidel massieren. Eine, die mit dem völlig irren Begriff \“Windmühlen der Schande\“ den Abriss aller Windenergieanlagen in Deutschland fordert. Würde ihre Gefolgschaft darüber nachdenken, wäre ihnen klar, dass solch ein massiver Eingriff ins Privateigentum nicht zu einer Partei passen kann, die Weidel im Gespräch mit Elon Musk als \“libertär-konservativ\“ bezeichnet hat. \“Alice für Deutschland\“ skandierten einige Delegierte, mit \“Alice für Deutschland\“ gratulierte auch Höcke in den sozialen Netzwerken. Das ist nur drei Buchstaben entfernt von dem SA-Slogan, für den der Thüringer vom Landgericht Halle verurteilt wurde. Es gibt nur noch einen Kurs in der AfD, zu dem die Musik des Wahlwerbespots passt, der nach Weidels Wahl eingespielt wurde: immer lauter, immer härter, immer düsterer.
Pressekontakt:
Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222
Original-Content von: Frankfurter Rundschau, übermittelt durch news aktuell
Weitere Artikel zum Thema:
Justiz/Sachsen-Anhalt/Rechtsextremismus / Bundesjustizminister Buschmann: Für Höcke ist Russland ein \“politischer Sehnsuchtsort\“Halle - Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hat die Behauptung des Thüringer AfD-Vorsitzenden Björn Höcke, er sei Opfer politischer Justiz, zurückgewiesen. Der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Wochenendausgabe) sagte Buschmann: " Als Justizminister stelle ich klar: Deutsche Gerichte entscheiden nicht nach Willkür, sondern nach Recht und Gesetz. Es gibt in Deutschland keine Schauprozesse. Wer mit solchen Vorwürfen hantiert, möchte m&ou...
Berliner Morgenpost: Ein Urteil mit Strahlkraft / ein Kommentar von Tim Kummert zum Höcke-UrteilBjörn Höcke blieb bei seiner Linie - bis zum Schluss. Nichts habe er gewusst, behauptete er. Also, vor allem habe er nicht geahnt, dass die Parole "Alles für Deutschland" ein Slogan der brutalen "Sturmabteilung" (SA) der Nationalsozialisten war. Höcke hatte den Satz bei einer Demonstration seinen Zuhörern entgegengerufen und sie damit angestachelt. Das Landgericht in Halle verurteilte Höcke nun dafür: Der Thüringer AfD-Partei- und Frak...
Frankfurter Rundschau: Kommentar zum Auftritt Björn HöckesDer Auftritt Björn Höckes in Dresden ist eine gezielte Provokation. Ein Tabubruch mit Ansage, für den er den Ort und den Zeitpunkt offensichtlich bewusst ausgewählt hat. Insofern läge der journalistische Reflex nahe, sich dieser Trump''schen Logik von Provokation -> Empörung -> Dauerpräsenz zu entziehen. Björn Höcke und seine AfD mit vollständigem Aufmerksamkeitsentzug zu bestrafen. Diesem Reflex nachzugeben und Höcke zu ignorie...
Frankfurter Rundschau: Noch mehr dumpfer NationalismusAuf ihrem Parteitag in Köln rückt die AfD noch weiter an den rechten Rand: Was sich auf dem AfD-Parteitag in Köln zugetragen hat, ist eine politische Hinrichtung. Die Delegierten folgten ihrer Ko-Vorsitzenden Frauke Petry nicht nur nicht, sie verhinderten sogar, dass ihr Zukunftsantrag überhaupt auf die Tagesordnung kam. Für Petry ist das eine bittere Niederlage, doch sie trägt selbst die Verantwortung dafür. Sie hat die Stimmung an der Basis verkannt...
Frankfurter Rundschau: Höcke und der AntisemitismusLängst gehört es zur Strategie der rechtspopulistischen Kader, zu den bevorstehenden Wahlen einen permanenten Kulturkampf anzuzetteln, dessen ehrgeiziges Ziel darin besteht, eine schleichende Umwertung von Werten und Begriffen vorzunehmen. Je größer die Empörung, desto besser. In diesem Sinne dürfte sich der thüringische AfD-Chef Björn Höcke diebisch darüber gefreut haben, wie leicht zuletzt seine geschichtspolitische Attacke auf das Berl...