Im Fall von China ging Trump besonders hart ran, mit Strafzöllen in dreistelliger Höhe. Dann nahm er ausgerechnet Mobiltelefone und Laptops davon wieder aus – aus Angst, US-Verbraucherinnen und -Verbraucher würden sich über deren zollbedingte Teuerung empören. Wen, bitte, soll das beeindrucken? Der Drache, mit dem Trump sich angelegt hat, bewegt sich anders. Langsamer zwar, aber eben auch planvoll. Das unterscheidet die beiden Mächte. Was, wenn China einige seiner jüngst erfolgten Bewegungen zu endgültigen erklärt – und etwa entscheidet, bedeutsame Rohstoffe wie Dysprosium und Yttrium nie wieder mit dem Weltmarkt zu teilen? Trump tut so, als werde Xi ihn schon bald anrufen, dann werde man über alles reden. Was aber, wenn dieser Anruf unterbleibt? Trump kann da nichts erzwingen. Wie ein Handelskrieg langfristig ausgeht, kann niemand vorhersagen. Die Welt nimmt jedoch wahr, wie er begonnen hat. Ob der Drache schweigt oder faucht: Bislang sieht es schlecht aus für Trump.
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