Gesundheitsminister Karl Lauterbach sollte vor Monaten ein Konzept für eine bessere Suizidprävention vorlegen. Dass er die Frist des Bundestags verstreichen ließ, ist symptomatisch dafür, wie fahrlässig Deutschland mit dem Thema umgeht. Die seit Jahren hohe Zahl von Selbsttötungen ist zuletzt gestiegen. Es sind verzweifelte Menschen, die sich erhängen, in den Tod springen, sich vergiften, vor einen Zug werfen. Es braucht dringend verlässliche Hilfe. Rund um die Uhr. Nachhaltig finanziert. Eine Selbstverständlichkeit in einem Sozialstaat. Aber leider haben vulnerable Gruppen keine Lobby. Nicht die Schwachen, die Kranken, die Alten. Sonst sähe unser Gesundheits- und Pflegesystem anders aus. Die Forderung nach Suizidprävention wurde ausgespielt gegen das Recht auf Sterbehilfe. Für Menschen, die wohlüberlegt mit einem Medikament aus dem Leben scheiden wollen. Es braucht beides: Hilfe und Beratung für alle Sterbewilligen. Das klare Signal: Staat und Gesellschaft lassen sie nicht allein.
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